Archiv der Kategorie: Computer

FOSDEM 2024 in Brüssel

Letztes Wochenende war es wieder so weit. Die FOSDEM stand an. Der grösste Open Source Event in Europa findet jährlich in der ersten Februarwoche statt. Eigentlich hätte ich den Flug am Freitag Abend gehabt, aber ich verpasste ihn um etwa eine Viertelstunde. Zum Glück konnte ich umbuchen, und so startete mein Flieger um 7:30.

Da dies zu früh war, um erneut anzureisen, übernachtete ich im Transit Hotel des Zürcher Flughafens. War wirklich guter Service. Am selben Abend bemerkte ich noch, dass meine Identitätskarte am Folgetag ablief. Und niemand konnte mir sagen, ob ich damit noch nach Brüssel komme.

Doch es klappte problemlos. Der Flug war ruhig. In Brüssel angekommen machte ich mich sofort auf den Weg zur FOSDEM. Die menge an Leute ist unglaublich. Ich hab das Gefühl, das werden jedes jahr mehr. Was die Stände angeht hat die Fosdem im Vergleich zu früher ein etwas anderes Konzept. Während früher grosse Projekte immer einen Stand hatten, ist das heute nicht mehr sicher. Die Apache Software Foundation hat zum Beispiel keinen erhalten. Dafür sieht man einige Neuprojekte die gerade stark im Kommen sind. Die Meinungen zu dem Konzept gehen in der Community auseinander.

„Hey Raphael, good to see you“ Hörte ich ein paar mal. Kontakte pflegen ist einer der Gründe, weshalb man als Open Soursler an die FOSDEM geht. Leute vom meiner OpenOffice Zeit, von der Apache Zeit, sowie auch ein paar andere habe ich getroffen. Aber ich habe auch interessante Neuprojekte kennen gelernt. So zum Beispiel CodeYourFuture, die eine Code Academy für Flüchtlinge und weniger privilegierte haben. Deren Lernmaterial ist Open Source, und wird in Zukunft möglicherweise auch bei Vefko Verwendung finden.

Ich unterhielt mich mit einigen Leuten über Vefko, Viele fanden das Konzept sehr spannend, doch auf die Frage, ab wir nach Deutschland kommen, musste ich noch mit einem „ist nicht geplant“ antworten.

Nach dem Event zogen wir noch gemeinsam los. Wir verwendeten die berühmt berücchtigte Entchen strategie. Alle watscheln irgendwem hinterher, und niemand hinterfragt ob der oder die, die vorauswatschelt, eine Ahnung hat. Auf diese Weise landeten wir erst bei der angeblich besten Pommes Bude der Welt. Das war aber nur so ein Wagen, der draussen stand. Bei Nieselregen und 8°C wurde es dann einigen doch zu kalt, und es ging weiter in eine Bar. Diese war allerdings zu laut und zu voll. Am Ende landeten wir in einem kleinen portugisischen Restaurant wo wir ein gemütlicher Abend verbrachten. Entchen haben wir übrigens keine verloren 😉

Die FOSDEM hat einmal mehr alle Erwartungen erfüllt. Lange Schlangen an den Verpflegungsständen. überfüllte Toiletten, und das Wetter stimmte auch, Es war grau und Regnerisch. Auch wenn es so eine Hassliebe ist, ich werde vermutlich nächstes Jahr wieder da sein!

OpenStreeMap oder Auslauf für Computerfreeks

Seit einiger Zeit habe ich OpenStreetMap wieder Entdeckt. OpenStreeMap ist eine offene Weltkarte. Sprich die Daten dort sind stehen unter einer offenen Lizenz. Man kann die Daten dieser Karte also frei verwenden.

Das lässt viele Möglichkeiten zu. Es ist zum Beispiel möglich, eigene Karten mit mehr oder weniger Details zu generieren. (was zugegebenermassen nicht so einfach ist) Doch im Gegensatz zu anderen Open Source Arbeiten, ist es hier nicht nur möglich, im Büro rumzuhocken. Denn es braucht Vorort Recherche. Zum Beispiel um Strassennahmen oder Hausnummern einzutragen.

Für mich ist das eine willkommene Abwechslung zum Büroalltag. Mal raus kommen, etwas bewegen

Ebenfalls auf Basis von OpenStreetMap ist die öV Anfahrtskarte zu unserem Büro entstanden.

Anfahrt zu unserem Büro mit dem öffentlichen Verkehr

Vor allem beschreiben wir auch den Weg am Bahnhof. Denn oft ist man erst mal auf der Suche nach dem richtigen Bus in die richtige Richtung. Beim Schweizer Taktfahrplan kommt man da schnell in Stress, da man nicht viel Umsteigezeit hat. Eine gute Beschreibung kann da helfen.

Diese Karte hier steht unter CC-BY Lizenz, kann also von allen unseren Büroparteien genutzt werden.

Ich beende langsam mein sozialschmarotzen

Als ich noch Sport machte, und mich jemand nach meinem Beruf fragte, antwortete ich oft: „Ich bin Eidg. dipl. Sozialschmarotzer.“ Die Reaktionen darauf fielen ganz unterschiedlich aus. Einige lachten, andere waren Entsetzt, und wieder andere wiesen mich zurecht. Ok, man kann sich wirklich streiten, was meine sportlichen Aktivitäten für die Allgemeinheit brachten, aber ich machte daneben ja auch noch die Open Source Projekte. Da trug ich tausende Stunden bei und diese Stunden kamen definitiv der Allgemeinheit und der Wirtschaft zu Gute. Aber das Geld für das Leben erhilt ich von der Allgemeinheit (IV und Ergänzungsleistungen).

Ich hätte auch so weite machen können, kein Problem, denn die IV hat mich „abgeschrieben.“ Bei vielen Fällen wird periodisch überprüfft, ob vielleicht doch noch etwas Arbeit möglich wäre, aber bei „hoffnungslosen Fällen“ wie mir, wird das mit der Zeit eingestellt.

Ich bräuchte also gar nicht hier im Büro sitzen, sondern könnte die Beine hochlegen und geniessen. Doch für mich war immer klar, dass ess nicht mein Weg ist. Eigentlich ganz einfach würde man denken. „Job finden und gut ist!“ Nicht mal das wäre nötig gewesen, denn ich hatte in meinem Leben tatsächlich einige Jobangebote bekommen. Das hing mit meinem Engagement in der Open Source Szene zusammen.

Wer sich bewegt, geht ein grosses Risiko ein

Wo ist dann das Problem werden nun einige fragen. Nun, wenn ich zu Arbeiten beginne, verfällt spätestens nach drei Jahren mein Rentenanspruch. Und ich sage ausdrücklich „Rentenanspruch.“ Will heissen, wenn ich irgendwann in 10 Jahren, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr arbeiten kann, geht es nicht so einfach zurück in die Rente. Dann muss ich alles neu beantragen.

Ich meine wo bleibt da die Fairness. Nur weil ich Arbeite bin ich die Behinderung noch nicht los! Auf die Statlichen Unterstützungen verzichte ich liebend gerne. Ich meine, wenn ich als ITler gut verdiene brauch ich das nicht! Aber sollte ich mal nicht mehr arbeiten können, wäre es ganz angenehm wieder zu der Rente zurückkehren zu können, ohne grosses Tamtam. Doch…

…ich konnte nicht mehr länger zusehen…

wie meine Kollegen in der Informatik in der Arbeit ersaufen. Ich war es satt, ständig die offenen Stellen um die Ohren gehauen zu bekommen. Mit Vefko schmiedeten wir in den letzten Monaten einen Plan, wie man das Ganze etwas Risikoloser gestalten könnte. Gestuft werde ich jetzt langsam das Sozialsystem verlassen.

Und wisst ihr was, es fühlt sich richtig gut an! Ja, ich habe auch sonst zur Gesellschaft beigetragen, aber es ist eben doch ein unterschied, ob du ein (auch herzliches) Danke zurückkriegst, oder eben Geld (im Idealfall beides). Es fühlt sich gut an, ein Rädchen im Motor der Wirtschaft zu sein und wir wollen als winziges Rädchen wachsen, grösser werden, und mehr beitragen.

Vefko ist bereit, und ich mit dazu. Vor zehn Jahren war bald wieder die Zeit, wo ich die Sommertraining startete. Morgens um sechs schon aufs Rad. Niemand hat mich dazu gezwungen, aber ich wollte es! Genau so wie ich nun in die Arbeitswelt will.

Beteiligung an am WordCamp 2023 in Murten

Dieses Jahr werde ich am WordCamp Switzerland 2023 Teilnehmen. WordCampa sind die Events der WordPress Foundation. Der Anlass findet in Murten statt.

Doch was genau ist die Motivation für mich, und wo habe ich Berührungspunkte mit der WordPress Community? Einerseits benutze ich WordPress schon lange für meinen Blog. Wobei das eine direkt gehostete Seite von WordPress.com ist.

Andererseits hab ich mal bei Gutenberg ein bisschen mitgetestet. Ich habe während der Beta Phase umgestellt und habe mindestens ein Bug gemeldet. (Also nicht viel)

Der wichtigste Grund ist allerdings, dass ich beruflich mit WordPress zu tun habe. Heisst das nun, dass wir ein weiterer Dienstleister für WordPress sind? Ja, wir bieten das an, allerdings wissen wir noch nicht genau, wie tief wir da eintauchen möchten.

Die Community ist der Bestandteil eines Open Source Projektes. Und deswegen möchte ich dei mal kennen lernen. Ich freue mich auf die Kontakte dort.

Vefko Neustart beschlossene Sache

Auf Ende Jahr gibt es noch schöne Neuigkeiten. Nachdem Vefko für lange Zeit vor sich hin schlummerte, wird das Projekt nun wiederbelebt. Mit von der Partie ist auch Marc Disch. Unser Ziel ist es, halbfertige Vereinstool an den Start zu bringen.

Nebenbei werden wir auch für andere IT Dienste zur Verfügung stehen. Ich Beispielsweise für Open Source Beratungen.

Ich halte Euch gerne auf dem laufenden.

Open Source Experience in Paris

Darauf habe ich lange gewartet. Die Covid Restriktionen verhinderten für zwei Jahre grössere internationale Veranstaltungen. Im September begann ich mal nach möglichen Events zu suchen und fand Opensource Experience in Paris. In Frankreich war ich noch nie an einem IT Messe, wohl aber in der Westschweiz (Genf). Und ja, ich kann ein bisschen Französisch.

Die Konforenz ging vom 8. – 9. November 2022. Ich reiste bereits am 7. November an, so hatte ich einen vollen Konforenz Tag und dann noch ein bisschen Konforenz am Folgetag. Für die Reise entschied ich mich für den Zug. Von Zürich aus hat man wunderbare Verbindungen nach Paris mit dem TGV Lyria.

Koffer steht bereit für die Abreise

So ging es am 7. November los. Die Zugreise war relativ schmerzfrei. Erst am Gare de Lion ging die Sucherei los. Oft nehme ich in diesen Fällen ein Taxi zum Hotel. Hier hätte sich das aber difinitiv nicht gelohnt. Denn ich musste ein mal quer durch die Stadt, und das noch im Feierabendverkehr. Also erst mal die Métro 1 suchen. Ich muss den Franzosen allerdings ein Kränzchen winden, denn die Ausschilderung war richtig gut. Die Hauptmetro zu Stossverkehrszeiten mit einem Koffer zu fahren, ist allerdings auch nur begrenzt witzig. doch durchalten brauchte ich nur gerade 25 Minuten.

Jetzt erst mal Essen suchen gehen. Findet man in Paris auch leicht, fragt sich halt nur zu welchem Preis. Ich sag nur, von dem her hätte ich auch zu Hause (in der Schweiz) bleiben können. Allerdings war die Konferenz auch eher in der teureren Region von Paris.

Bild vom Hotelzimmer

Das Hotelzimmer war klein aber ganz in Ordnung. Die Anreise war ziemlich anstrengend für mich. Ich machte fast 9000 Schritte und ein grossteil davon mit Gepäck. So fiel ich tot kaputt ins Bett.

Die Konferenz

Jedes mal wenn ich mal wieder an so einer Konferenz bin, frage ich mich: „weshalb tust du dir das an.“ Das Stehen ist mit meiner Beeinträchtigung super anstrengend und an solchen Konferenzen steht man halt super viel. Und dennoch bin ich am Ende immer glücklich, dabei gewesen zu sein. Das trefen von Leuten, die direkten Gespräche sind einfach durch nichts zu ersetzen.

Ich erwartete eine sehr französische Messe. Das war auch über weite Strecken so. Die Dienstleister kamen zu einem grossen Teil aus Frankreich und hatten ihr operationelles Gebiet in französischsprachigen Ländern. Es war eine typische Open Source Business messe, mit vielen Dienstleister. Zwar gab es auch einen Bereich für OpenSource Projekte, dieser war allerdings relativ klein. Für meinen Geschmack etwas zu klein. Allerdings müssen die Kosten für solche Messeanlagen ja irgendwie rein. 😉

Bild vom Eingang des Konferenzzentrums.

Eine gewisse internationalität hatte die Messe aber dennoch. Die Gespräche konnte ich relativ oft auf Englisch führen. Es waren auch einige internationale Firmen da. wie RedHat, Canonical und Huawei. Ich hatte verschiedene spannende Diskussionen mit den Leuten von https://www.smile.eu/en. Ein zusammenschluss von Firmen, den ich noch nicht kannte. Ebenfalls sprach ich noch mit Leuten von Huawei. Diese sind übrigens an ettlichen Projekten der Apache Software Foundation beteiligt. Des weiteren sprach ich noch mit Mitarbeiter von Canonical und von Next Cloud.

Und natürlich waren auch wieder alte Bekannte Gesichter da, die mich ansprachen. Ich war wohl einfach zu lange aktiv in der Open Source Welt, Mit Michael Meeks sprach ich noch etwas über die aktuelle Entwicklung in der Open Source Office Welt. Am Apache Software Foundation Stand fand ich wieder mal ein paar Bekannte von den Mailing Listen, die ich allerdings noch nie im realen Leben gesehen habe.

Heimreise

Tags darauf war ich dann nur noch kurz auf der Messe. Dann fuhr ich mit der Métro in Richtung Gare de Lion. Ich war eigentlich viel zu früh und nun kam der Messeschock. Ich hatte in den zwei Tagen fast nichts gegessen. Keine Ahnung wie ich das jeweils hinkriege, aber irgendwie fehlt da immer die Zeit dazu. Bevor mich mein Magen von innen auffrisst, entschied ich mich, was zu essen. Wie ich dann feststellen konnte, gehts auch günstig in Paris. Dann gings mit dem TGV Lyria zurück.

Es ging eigentlich auch alles gut, bis sich der Zug bei der Einfahrt in den Französischen Bahnhof Basel noch so viel Verspätung holte, damit wir den IC nach Chur verpassten. Janu, konnte ich halt das Loch im Magen noch etwas stopfen. Halb zehn Abends kam ich dann in Thusis wieder an.

Die drei Tage waren richtig anstrengend aber auch sehr gut. Ob ich nächstes Jahr wieder gehe, weiss ich noch nicht. Aber Veranstaltungen besuche ich ganz sicher wieder.

Hello System, ein Stück Zukunft?

Seit ich 2015 Appel den Rücken zukehrte, bin ich auf der Suche nach einem neuen System. Windows machte zwar jede Menge Fortschritte, doch es war mir auch von Anfang an klar, dass es nicht mein System werden wird. Das Traditionelle Mac OS X, so wie es im Jahr 2005 existierte war eigentlich mein Liebling.

Auf der FOSDEM online (einer Entwicklerkonforenz für Open Source Software) lernte ich dann Hello System kennen. Ich schaute mir auch noch ReactOS und Haiku an. Von all denen hat mir das Hello System aber am besten gefallen. Irgendwie auch verständlich. Denn vom Design her ist OS X 10.4 – 106 momentan das Vorbild

Hello System Screenshot vom Desktop
Screenshot vom Hello System Desktop

Das System basiert auf FreeBSD (Auf dem übrigens auch Mac OS X basiert). Doch FreeBSD alleine bietet keine Graphik, sondern nur Text. Der Graphische Teil von Hello System nutzt Qt und PyQt. Die Tools sind fast alle in Python geschrieben. Was mir vor allem gefällt. Das ganze ist nicht nur im Vordergrund einfach aufgebaut, sondern auch im Hintergrund.

Kein Klon von Mac OS X

Das Aussehen lässt aber vielleicht auch falsche Erwartungen aufflammen. Hello System hat nicht zum Ziel Mac OS X zu klonen. Hello System will vor allem eins, ein Open Source Desktop zu schaffen, de einfach gehalten ist. Ein System wo der User nicht früher oder später die Kommandozeile benötigt. Es wurden sehr wohl viel vom Mac OS übernommen. aber man wird sicher auch eigene Wege gehen.

Frühes Alpha Stadium

Auf https://github.com/helloSystem/hello kann man das ISO herunterladen. Aber WARNUNG: Das Ganze ist in einem frühen Alpha Stadium und nicht für produktive Anwendung gedacht. Ich empfehle das Ganze auf einer virtuellen Maschine zu installieren. Diese braucht übrigens mind. 4 GB RAM. Etwas rumspielen kann man damit schon. Aber viel mehr auch nicht. Natürlich könnt ihr euch auch in der Community beteiligen. Programmierer können noch gut gebraucht werden. Falls ihr nicht selbst den Eingang findet, kann ich Euch gerne helfen 😉

Der Weg ist noch lang

Hello System bekommt momentan viel gutes Feedback. Doch man sollte auch realistisch bleiben. Es gab schon viele Versuche, mit einem Open Source Desktop die Welt zu erobern. Bislang hat es keines dieser Projekte aus der „Freak Zone“ heraus geschafft. Ob Hello System dies gelingt, bleibt noch offen. Ich jeden falls glaube an das Projekt, und habe entschieden, ein bisschen Zeit in das Projekt zu investieren.

Internet, was ist das? und wie funktioniert es?

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird als Internet die vielen millionen Webseiten bezeichnet, auf denen wir täglich surfen. Doch aus technischer Sicht stimmt das nicht. Das Internet bezeichnet eigentlich nur das Netz, und die spezielle Kommunikationsweise die durch standartisierte Vorgehensweisen ermöglicht werden.

Eine Weltkugel mit einem Internet darüber gelegt
(c) by Vector Background unter CC-BY Lizenz: Quelle: http://freedesignfile.com/20318-elements-of-internet-concept-background-design-vector-04/

Zurück in die 1970er

Damals war die Computerwelt noch eine komplett andere. Computer war nur einem kleinen Kreis der Gesellschaft zugänglich. Man hatte damals auch noch keine Personal Computer, sondern nur Grossrechner, auf denen viele Benutzer gleichzeitig arbeiten konnten. Man arbeitete an sog. Terminals an den Computer. Das waren Geräte mit einem Bildschirm und einer Tastatur, die nicht viel anderes machten alls die Eingaben des Benutzers an den Computer weiter zu leiten, und die Ausgaben des Computers zurück zum Benutzer schickten. Hin und her geschoben wurde meistens nur Text. Deswegen kamen in manchen Fällen auch Schreibmaschinen mit Endlospapier anstellle von Bildschirmen zum Einsatz. Die Grossrechner waren immens teuer, nicht nur in der Anschaffung, sondern auch im Betrieb. Hochleistungsrechner gab es damals nur sehr wenige, (wobei die Rechenpower von damals vermutlich von einem Handy von heute übertroffen würde)

ARPANET und die Entstehung

Der Datenaustausch gestaltete sich aber schwierig. Die Rechner konnten sich zwar über Telefonleitungen miteinander verbinden, dafür war aber eine Direkte Verbindung von Rechner zu Rechner notwendig. Man kann also nicht mit verschiedenen Rechner gleichzeitig verbunden sein. Damals kannte man nur zentrale Netzwerke. In den Anfängen hätte dies vermutlich sogar ausgereicht. Doch das Wachstum eines zentralen Netzwerk ist stark begrenzt. Etwas anderes musste her, etwas ohne Zentrale.

Noch heute ist die Geschichte weit verbteitet, dass das Internet eine Entwicklung des US Militärs war. Die US Streitkräfte waren ohne Zweifel beteiligt, laut der offiziellen Geschichte war es aber eine Initiative der Amerikanischen Universitäten. Das Militär versprach sich von ARPANET einen erheblichen Vorteil in der Kommunikation im Falle eines Atomkrieges. Ein dezentrales Netz ist viel schwerer lahm zu legen, als ein zentrales.

Die Internet Magic

Geniale Ideen sind oft einfach, und so ist es auch beim Internet. Denn das Internet ist eigentlich nichts anderes als ein Digitaler Post Service. Die Daten die der Computer mit einem Server austauschen will, werden zerstückelt und in Packete aufgeteilt. Diese kriegen die Adresse des Zielrechners „aufgeklebt“ und los gehts. Das Internet hat viele Sortierstationen sog. Switchs. Diese wissen welche Adressen in welchen Richtungen liegen, und leiten das Paket entsprechend weiter. Bis es beim Empfänger ankommt. Beim Empfänger werden dann die zerstückelten Packete wieder zusammengefügt.

Natürlich ist es komplizierter, wenn man ins Detail geht, das ist auch der Grund, weshalb es 2 Jahre gebraucht hat, die Standards für das Internet zu entwickeln. Dass die Leute damals extrem gute Arbeit geleistet haben, beweisst, dass das heutige Internet immer noch auf vielen Prinzipien von damals basiert. Das Internet war also schon 20 Jahre vor dem World Wide Web da. Die etwas eigenartige Geschichte des WWW erzähle ich Euch dann in einem anderen Blog.

Der Unterschied zwischen einem FTP Server und GIT

Vielen wird es wohl ähnlich ergangen sein. Wenn man als Neuling anfängt ein paar Websites zu bearbeiten, wird man relativ schnell mit FTP Bekanntschaft machen. Das File Transfer Protokoll ermöglicht es, einfach Dateien vom eigenen Rechner auf einen Server hochzuladen. FTP ist einfach zu bedienen, und funktioniert auch, solange man alleine an einem Projekt arbeitet. Wenn aber dieser Neuling nun in eine Gruppe kommt, wo mehrere Leute gleichzeitig an einem Code arbeiten, ist meist Schluss mit FTP. Dann muss man sich mit so kompliziertem Zeug wie GIT anfreunden.

Viele Neulinge stänkern dann erst mal. „Aber mit FTP hat es doch bei mir auch wunderbar funktioniert. Weshalb nun plötzlich so ein kompliziertes Tool?“ GIT ist tatsächlich ein komplizierteres Tool als FTP und der Unterschied ist erst mal nicht so offensichtlich. Den will ich Euch heute erklären.

Die Grenzen von FTP

Wenn man vom eigenen Rechner via FTP auf einen Webserver eine Datei oder mehrere hochlädt, wird die alte Datei einfach überschrieben. Klingt erst mal logisch, ist ja auf dem lokalen Rechner genau so. Doch wenn mehrere Leute an einer Website arbeiten kann das zu einem heillosen durcheinander führen. Ein Beispiel: Entwickler eins macht in einer Datei eine Änderung… informiert aber nicht gleich das Team. Er lädt die Datei auf den Server hoch. Dann kommt Entwickler zwei und will auch ein paar Änderungen machen. Nur hat er noch eine Datei ohne die Änderungen von Entwickler eins. Wenn nun Entwickler zwei seine Änderungen auf den Server hochlädt, sind die Änderungen von Entwickler eins einfach überschrieben. Dieses Problem schlägt schon bei ganz kleinen Teams zu, weshalb eigentlich alle Entwicklungsteams auf eine Versionskontrolle (GIT ist eine von vielen) setzen.

GIT speichert Change sets, keine komplette Dateien

Der eigentliche Unterschied zwischen einem FTP Server und GIT liegt im Hintergrund verborgen. Im Unterschied zu einem FTP Server speichert GIT nämlich die Änderungen in sog. Change sets. Das sieht dann ungefähr so aus:

Initial commitVersion 1
Changeset 1Version 2
Changeset 2Version 3
Changeset 3Version 4
Stark vereinfachte Darstellung einer Versionskontrolle

Wenn man also etas via GIT auf ein Repository (wie man die Ablage nennt) hochlädt, dann erstellt GIT erst auf dem eigenen Rechner ein Change set. Dieses wird dann an den Server übermittelt. Die Change Sets funktionieren Zeilenbasiert. An folgendem Screenshot kann man das sehr gut erkennen:

Ein Change Set auf GitHube
Darstellung eines Change Sets auf GitHub.com Hier zu sehen Code von Apache Openmeetings

Die Dateien die man also in Git erhält, sind immer aus vielen einzelnen Change sets zusammengezimmert worden.

Dieses System eröffnet ganz andere Möglichkeiten. Zum einen können so Fehler einfach zurückgespult werden. Zum anderen ist es möglich, Änderungen eines anderen Entwicklers in den eigenen Quellcode einzubauen auch wenn man selbst schon Änderungen gemacht hat.

GIT ist zwar komplizierter zu bedienen, vereinfacht aber letztendlich vieles. Selbst das kleine Einmann Projekt profitiert davon. Insbesondere wenn man was einbauen wollte, und erst zu spät bemerkt, dass es nicht funktioniert. Mit GIT kann man die Änderung einfach zurückrollen und hat somit eine laufende Website.

Programmierung des Automatischen logouts für das VTool

Heute Morgen setzte ich mich mal wieder an den Quellcode. Etwas was ich in letzter Zeit eigentlich viel zu wenig mache. Ich nahm mich einem Problem an, dass sich über das gesamte Tool erstreckt, und das auch sicherheitsrelevant ist. Denn man wird Tool bis jetzt nicht automatisch ausgeloggt. Wenn also jemand das Logout vergisst und einfach nur den Browser schliesst, kann theoretisch eine andere Person mit dem selben Computer sich auch Stunden später auf einem fremden Account rumtreiben. Das wollen wir natürlich nicht 😉

Der Code dafür war eigentlich nicht so eine grosse Herausforderung. Nach ein bisschen Recherche war er schnell geschrieben. Aufwändiger war das Testen. Denn das Timeout (wie man das im Fachjargon nennt) muss in jedem Fall funktionieren. Soll einem aber auch nicht unnötig raushauen.

Computer mit Bildschirmschoner, einer Tastatur mit Kekse drauf
So gemütlich kann Programmieren sein, wenn man auf das Timeout wartet

Das ganze ist natürlich immer wieder mit Wartezeiten verbunden. Natürlich hab ich den Wert für das Timeout für den Test auf drei Minuten runter gestellt. Normalerweise ist er auf 30 Minuten. Ich habe ein paar mal 3 Minuten gewartet, was mich zum Bild oben verleitete 😉

Natürlich gab es auch ein paar Herausforderungen. Das dachte ich zumindest. Vor allem beim Chat witterte ich Probleme. Weil der immer wieder Daten vom Server nachlädt, fürchtete ich, dass er Aktivität simulieren könnte, ohne dass ein Benutzer aktiv ist. Das hätte dazu geführt, dass wenn man im Chat blieb, man nie ausgeloggt würde.

Doch das war nicht der Fall, im Gegenteil, ich musste dort überhaupt nichts ändern. Ich hab dann nur einen Kommentar im Quellcode hinterlassen, dass ich das absichtlich so belassen habe. Nicht das jemand hinterher meint… Oh, da hat jemand was vergessen, und mit seiner „Verbesserung“ einen Fehler provoziert.

Am Schluss musste ich dann meine Kekse aber doch weglegen. denn der letzte Teil war Fleissarbeit. Ich musste fast in allen Dateien ein paar Zeilen Code anpassen.