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Hello System, ein Stück Zukunft?

Seit ich 2015 Appel den Rücken zukehrte, bin ich auf der Suche nach einem neuen System. Windows machte zwar jede Menge Fortschritte, doch es war mir auch von Anfang an klar, dass es nicht mein System werden wird. Das Traditionelle Mac OS X, so wie es im Jahr 2005 existierte war eigentlich mein Liebling.

Auf der FOSDEM online (einer Entwicklerkonforenz für Open Source Software) lernte ich dann Hello System kennen. Ich schaute mir auch noch ReactOS und Haiku an. Von all denen hat mir das Hello System aber am besten gefallen. Irgendwie auch verständlich. Denn vom Design her ist OS X 10.4 – 106 momentan das Vorbild

Hello System Screenshot vom Desktop
Screenshot vom Hello System Desktop

Das System basiert auf FreeBSD (Auf dem übrigens auch Mac OS X basiert). Doch FreeBSD alleine bietet keine Graphik, sondern nur Text. Der Graphische Teil von Hello System nutzt Qt und PyQt. Die Tools sind fast alle in Python geschrieben. Was mir vor allem gefällt. Das ganze ist nicht nur im Vordergrund einfach aufgebaut, sondern auch im Hintergrund.

Kein Klon von Mac OS X

Das Aussehen lässt aber vielleicht auch falsche Erwartungen aufflammen. Hello System hat nicht zum Ziel Mac OS X zu klonen. Hello System will vor allem eins, ein Open Source Desktop zu schaffen, de einfach gehalten ist. Ein System wo der User nicht früher oder später die Kommandozeile benötigt. Es wurden sehr wohl viel vom Mac OS übernommen. aber man wird sicher auch eigene Wege gehen.

Frühes Alpha Stadium

Auf https://github.com/helloSystem/hello kann man das ISO herunterladen. Aber WARNUNG: Das Ganze ist in einem frühen Alpha Stadium und nicht für produktive Anwendung gedacht. Ich empfehle das Ganze auf einer virtuellen Maschine zu installieren. Diese braucht übrigens mind. 4 GB RAM. Etwas rumspielen kann man damit schon. Aber viel mehr auch nicht. Natürlich könnt ihr euch auch in der Community beteiligen. Programmierer können noch gut gebraucht werden. Falls ihr nicht selbst den Eingang findet, kann ich Euch gerne helfen 😉

Der Weg ist noch lang

Hello System bekommt momentan viel gutes Feedback. Doch man sollte auch realistisch bleiben. Es gab schon viele Versuche, mit einem Open Source Desktop die Welt zu erobern. Bislang hat es keines dieser Projekte aus der „Freak Zone“ heraus geschafft. Ob Hello System dies gelingt, bleibt noch offen. Ich jeden falls glaube an das Projekt, und habe entschieden, ein bisschen Zeit in das Projekt zu investieren.

Internet, was ist das? und wie funktioniert es?

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird als Internet die vielen millionen Webseiten bezeichnet, auf denen wir täglich surfen. Doch aus technischer Sicht stimmt das nicht. Das Internet bezeichnet eigentlich nur das Netz, und die spezielle Kommunikationsweise die durch standartisierte Vorgehensweisen ermöglicht werden.

Eine Weltkugel mit einem Internet darüber gelegt
(c) by Vector Background unter CC-BY Lizenz: Quelle: http://freedesignfile.com/20318-elements-of-internet-concept-background-design-vector-04/

Zurück in die 1970er

Damals war die Computerwelt noch eine komplett andere. Computer war nur einem kleinen Kreis der Gesellschaft zugänglich. Man hatte damals auch noch keine Personal Computer, sondern nur Grossrechner, auf denen viele Benutzer gleichzeitig arbeiten konnten. Man arbeitete an sog. Terminals an den Computer. Das waren Geräte mit einem Bildschirm und einer Tastatur, die nicht viel anderes machten alls die Eingaben des Benutzers an den Computer weiter zu leiten, und die Ausgaben des Computers zurück zum Benutzer schickten. Hin und her geschoben wurde meistens nur Text. Deswegen kamen in manchen Fällen auch Schreibmaschinen mit Endlospapier anstellle von Bildschirmen zum Einsatz. Die Grossrechner waren immens teuer, nicht nur in der Anschaffung, sondern auch im Betrieb. Hochleistungsrechner gab es damals nur sehr wenige, (wobei die Rechenpower von damals vermutlich von einem Handy von heute übertroffen würde)

ARPANET und die Entstehung

Der Datenaustausch gestaltete sich aber schwierig. Die Rechner konnten sich zwar über Telefonleitungen miteinander verbinden, dafür war aber eine Direkte Verbindung von Rechner zu Rechner notwendig. Man kann also nicht mit verschiedenen Rechner gleichzeitig verbunden sein. Damals kannte man nur zentrale Netzwerke. In den Anfängen hätte dies vermutlich sogar ausgereicht. Doch das Wachstum eines zentralen Netzwerk ist stark begrenzt. Etwas anderes musste her, etwas ohne Zentrale.

Noch heute ist die Geschichte weit verbteitet, dass das Internet eine Entwicklung des US Militärs war. Die US Streitkräfte waren ohne Zweifel beteiligt, laut der offiziellen Geschichte war es aber eine Initiative der Amerikanischen Universitäten. Das Militär versprach sich von ARPANET einen erheblichen Vorteil in der Kommunikation im Falle eines Atomkrieges. Ein dezentrales Netz ist viel schwerer lahm zu legen, als ein zentrales.

Die Internet Magic

Geniale Ideen sind oft einfach, und so ist es auch beim Internet. Denn das Internet ist eigentlich nichts anderes als ein Digitaler Post Service. Die Daten die der Computer mit einem Server austauschen will, werden zerstückelt und in Packete aufgeteilt. Diese kriegen die Adresse des Zielrechners „aufgeklebt“ und los gehts. Das Internet hat viele Sortierstationen sog. Switchs. Diese wissen welche Adressen in welchen Richtungen liegen, und leiten das Paket entsprechend weiter. Bis es beim Empfänger ankommt. Beim Empfänger werden dann die zerstückelten Packete wieder zusammengefügt.

Natürlich ist es komplizierter, wenn man ins Detail geht, das ist auch der Grund, weshalb es 2 Jahre gebraucht hat, die Standards für das Internet zu entwickeln. Dass die Leute damals extrem gute Arbeit geleistet haben, beweisst, dass das heutige Internet immer noch auf vielen Prinzipien von damals basiert. Das Internet war also schon 20 Jahre vor dem World Wide Web da. Die etwas eigenartige Geschichte des WWW erzähle ich Euch dann in einem anderen Blog.