Mein Geburtstag

Das erste „Geschenk“ erwartete mich bereits am frühen Morgen. Ich schaute aus dem Fenster und was sehe ich… es schneite und das am 28. Oktober. Wer mich kennt, weiss, dass ich kein schneebegeisterter Typ bin, aber das kann ich ja auch nicht ändern.

20181028_061319.jpg

Ich hatte mit meinen Eltern abgemacht, und so ging meine Reise erst mal mit dem Zug nach Cham. Dort wurde ich von meiner Mutter abgeholt. Nach dem wir uns erst mal bei meinen Eltern ein bisschen unterhalten haben, gingen wir zusammen Mittagessen. Wir hatten mit einem ehemaligen Angestellten meiner Eltern abgemacht. Ich wuchs ja in einer Bauernfamilie auf, und da sind Angestellte oft wie ein Teil der Familie. Bei dieser Person war das wirklich krass. Er war für uns wie ein Grossvater, war fast jede Mahlzeit bei uns. Auch Feste wie Weihnachten und Ostern verbrachte er bei uns. Er ist mittlerweile in einem Alterszentrum und wir gingen ihn besuchen.

Über meinen Besuch freute er sich sehr. Wir hatten uns lange nicht mehr gesehen. Ich bin relativ selten in Hünenberg, und wenn dann meistens um meine Eltern zu besuchen. An diesem Tag merkte ich wieder mal, wie viele mich immer noch kennen. Das obschon ich schon 15 Jahre weg bin. Viele Leute haben mich angesprochen.

Danach ging es noch mal zu meinen Eltern, wo es noch ein feines Dessert gab. So hatten wir mal wieder Zeit miteinander zu quatschen. Danach ging es für mich wieder nach Hause. Leider hatte ich mit der Zugsfahrt nicht so viel glück. Ich kam etwas verspätet an, wodurch ich den Nachtbus nach Malans verpasste. Auf das Taxi musste ich auch eine Weile warten, da merkte ich, dass der Winter wieder zurück ist. Denn es war kalt.

Alles in Allem hatte ich einen ruhigen Geburtstag. Danke den Eltern für die Einladung, danke all denen, die mir über Social Media Glückwünsche gesendet haben. Natürlich möchte ich auch der Person danken, die mir auch dieses Jahr wieder eine dicke Bündner Nusstorte gebacken hat und offenbar anonym bleiben möchte. Denn ich weiss bis heute nicht, wer das ist. Und jetzt heisst es los ins 39. Lebensjahr!

DANKE!!!

Heute ist mein Geburtstag und möchte einfach mal Danke sagen. Denn letztes Lebensjahr war ein gutes und ich konnte auf viel Support zählen. Ich habe in diesem Jahr:

  1. Ein Verein hoch gezogen und ein Online Tool entwickelt.
  2. Ein Comeback gegeben, dass überhaupt nicht geplant war.
  3. und in den letzten paar Tagen führte ich viele Gespräche für ein neues Projekt das wirklich mega cool wird.

Ich möchte jetzt ein paar Danksagungen loswerden. Ich hoffe, ich vergesse niemand dabei!

  • Danke an Marc Disch, ohne ihn wäre das Vefko Projekt so nicht möglich gewesen. Hammer Zusammenarbeit im letzten Jahr.
  • Jonas Raess, für seine langjährige Sportlerfreundschaft und für die viele Motivation während der Entscheidungsphase meines Comebacks.
  • Meine Trainingsgruppe beim LAC TV Unterstrass, gemeinsam trainieren ist einfacher.
  • Die Vielen Sporttrainer, Bewegungswissenschaftler, Physiotherapeuten usw. die meine sportlichen Ambitionen mit Interesse verfolgen und auch immer wieder mit Tips zur Seite stehen.
  • Meine Fans, die immer dann laut werden, wenn der Startschuss gefallen ist.
  • Das Dorf Malans und deren Bewohner. Nein, ich verpasse keine von Euren anspornenden Kommentare wenn ich mit dem Velo unterwegs bin. Selbst wenn ich mal nicht reagieren sollte.
  • Danke an die Business Partner von Vefko, die an das Projekt glauben und die Ideen mit uns weiter entwickeln.
  • Danke an meine Eltern und meine Geschwister… ist nicht immer einfach mit mir, ich weiss 😉
  • Danke an all die jenen, die mein Blog lesen
  • Und danke an all die, die ich vergessen habe.

Ja, ich hatte diese Woche viele Gespräche und Mails zu einem neuen Projekt, das aus Vefko herausgewachsen ist. Das Projekt erhält dermassen grossen Zuspruch, dass es schon fast Furchteinflössend ist. Wenn das nur halb so gut wird wie geplant, ist das mein coolstes Projekt das ich je gestartet habe. Selbst am heutigen Geburtstag wird mich das Projekt begleiten. Wie der Geburtstag war, kommt dann morgen.

Marketing, Marketing und noch mal Marketing

Gestern hat der Tag für mich wieder mal früh morgens begonnen. Schon um vier Uhr war ich vor dem Computer. Doch dies mal ging es nicht ums programmieren. Marketing war angesagt. Das Thema beschäftigt mich nun schon seit zwei tagen, und wird mich wohl auch noch ein bisschen begleiten.

Die beste Software (wobei ich jetzt nicht behaupten will, dass wir die beste Software haben) bringt nichts, wenn sie niemand kennt. Daran sind schon ganz coole Projekte gescheitert. Im Unterschied zu viele Startups, die mit viel Geld im Rücken in den Markt geballert werden, müssen wir nahezu ohne Finanzen auskommen. Das ist eine richtige Herausforderung.

Zwischen den E-Mails und Networking auf den verdächtigen Plattformen, schob ich auch noch zwei Trainings ein. Ja, ich bin wieder am Trainieren. Aktuell zwar nur mit dem Fahrrad aber es geht auch schon bald wieder mit den Lauf- und Koordinationstrainings los. Diese habe ich jetzt auch langsam wieder bitter nötig. Bei meinem Fahrrad wird langsam aber sicher eine grössere Reparatur fällig. Die Bremsbeläge der Scheibenbremsen neigen sich dem Ende zu.

Am Nachmittag ging es dann nach Chur. Es war in der ganzen Schweiz Digital Tag. Da gab es Anlässe in diversesten Städten der Schweiz. Der Event ist eigentlich eher für die Allgemeinheit ausgelegt, also kein Entwickler Event. Die Themen waren dem entsprechend auch sehr oberflächlich. Dennoch konnte ich ein paar neue Kontakte knüpfen und ein paar interessante Gespräche führen.

Auf dem Rückweg traf ich dann noch Kai. Kai ist ein Strassenmusiker unserer Region. Er spielt im Herbst und Winter immer abwechselnd in Chur und Landquart in den Bahnhofunterführungen. Normalerweise sehe ich ihn immer auf dem Weg zum Training. Kai und seine Familie ist ein spezieller Typ, der sein Leben lebt. Solche Menschen finde ich einfach cool.

Kai hat mit seiner Familie eine neue CD aufgenommen, und hat am 24. November Plattentaufe in Chur. Da er eher der Analoge Mensch ist, hab ich mir erlaubt, den Flayer für das Konzert abzufotografieren.

20181026_060054.jpg

Stützradkrimi – Ein Stück Normalität geht verloren

Für mich war die Welt der Sonderschulen so weit weg. „Ich bin ja nur ein bisschen Körperbehindert, in eine Sonderschule gehöre ich nicht,“ dachte ich. Doch im Hintergrund war das Thema „wie weiter mit dem kleinen Raphael“ schon längst auf der Liste. Denn in der dritten Klasse war der grosse Wechsel. In dem Schulhaus waren ja drei Klassen in einem Raum und von der Dritten aus ging es in die Mittelstufe. Die Lehrer am Schulhaus haben sich die Entscheidung bestimmt nicht leicht gemacht. Denn sozial war das Experiment Integration mehr als gelungen. Doch da die Lehrer damals keinerlei Unterstützung erwarten konnten, ging es einfach nicht mehr.

Richtig bewusst wurde mir das, als die dritte Klasse einen Schnuppertag in der oberen Etage machen durfte. Denn ich war da nicht dabei. Ich ging stattdessen mit meinen Eltern eine Schule für Körperbehinderte anschauen. Uns wurde die Schule gezeigt, die Leute waren super nett, doch ich fühlte mich nicht wohl. Überall nur Rollstühle, so weit das Auge reicht. Hier passte ich nicht hin. Da kann ich ja nicht mal Unihockey spielen… dachte ich. Die Tatsache, dass die Schule maximal ein Schulabschluss auf dem niedrigsten Regelschulniveau bot, liess meine Eltern weiter suchen.

Schlussendlich landeten wir in einer Schule für Sehbehinderte und Blinde. Na ja, für die Sehbehinderung brauchte man schon etwas Phantasie doch es reichte gerade noch für eine Aufnahme. Die Kleinen Klassen waren gut für mich. So hatte ich weniger Ablenkung und die Lehrer konnten mich schneller wieder aus den Traumwelten zurückholen. Es gab auch noch einen anderen Vorteil für mich. Ich konnte endlich auch am Turnen teilnehmen. Da war ich nämlich in der Regelschule immer suspendiert. Die Schule war in vielen Bereichen nah dran an der Regelschule. So wurde zum Beispiel mit dem offiziellen Lehrplan gearbeitet. Damals gab es auch immer wieder Leute die vom Sonnenberg in die Kantonsschule gewechselt haben. Meinen Eltern war es extrem wichtig diese Option offen zu halten. Mir war das damals übrigens auch noch wichtig, denn ich wollte eigentlich Studieren.

Dies täuscht nicht über die Enttäuschung hinweg. Die angestrebte Integration war gescheitert. Nun bin auch ich auf der Separationsschiene unterwegs. Mir war das nicht so wichtig. Für mich zählte nur, dass ich bald meine geliebte Klasse verlassen muss, und davor hatte ich Angst. Ich meine einige Kinder kannte ich da seit fast fünf Jahren, und wenn man ein 11 Jähriger Junge ist, sind fünf Jahre fast das halbe Leben! Ich wurde herausgerissen, aus einem Ort wo ich mich dazugehörig fühlte, das war bitter!

Und so war der letzte Schultag dann auch einer meiner schwärzesten Tage in der Kindheit. Ich weiss nicht wie viele Tränen an diesem Tag geflossen sind, aber es waren viele. Speziell kam noch dazu, dass ich mich nicht in meiner Freizeit einfach so mit meinen damaligen Freunden Treffen konnte. Die Distanz war zu weit dafür. Die Neue Schule konnte bei mir auch niemals den Platz des Matten Schulhauses einnehmen. Matten war ein Ort wo ich Freunde traf, Sonnenberg war halt für mich nur noch eine Schule.

Die Freundschaften des Schulhaus Mattens liefen sich schnell auseinander. Doch einige werde ich wiedersehen. An einem anderen Ort und aus einem anderen Grund. Ein Kapitel ist zu Ende und ein neues Beginnt. Die Geschichte geht weiter.

Die Vefko Tools kurz erklärt

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, und die Vefko Tools kurz erläutern. Vor allem möchte ich mit Euch unsere Gedankengänge teilen.

Die Vefko Tools sind in erster Linie ein Arbeitswerkzeug für Vereine. Es richtet sich vor allem an Vorstand und Funktionäre. Wir sprechen nicht von Vereinen, sondern von Gruppen. Es ist sehr gut möglich, dass ein Verein verschiedene Vefko Gruppen hat. Denkbar sind Gruppen für Vorstand, TK (in Sportvereinen), OK eines grösseren Anlasses, usw.

Admin pannel

Das da oben ist der Admin Panel. Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Usern. Admins und normale User. User müssen von einem Admin hinzugefügt werden. Es ist möglich mehrere Admins zu haben. Eine Person kann mit dem selben Nick in mehreren Gruppen sein. Der Admin Panel kann auch als eine einfache Mitgliederverwaltung gebraucht werden. Ist aber definitiv noch nicht der Weisheit letzter Schluss.

Chat

Das da oben ist der Chat… na ja, es ist nicht ganz live… denn er wird nur alle zwei Minuten aktualisiert. Wir gehen allerdings auch nicht davon aus, das Funktionäre eines Vereins nun gross online Chatten werden. Eingebaut haben wir dieses Tool, um seinen Kollegen schnell wichtige Informationen zu hinterlassen. Bei Vereinen werden Informationen zu oft nicht an alle Beteiligten weitergegeben. Dies geschieht natürlich meist nicht absichtlich, aber es ist doch nervend, wenn nicht alle den selben Informationsstand haben. Der Chat ist also für Mitteilungen gedacht wie: „Hey, Getränke sind für den Anlass XY organisiert,“ oder „Ich aktualisiere gerade die Mitgliederliste“ usw. Deswegen ist der Chat auch archiviert… nicht auf ewig aber doch einige hundert Zeilen. Wir hoffen dass damit das „hinter irgendwelchen Informationen her rennen“ ein Ende hat.

Todo

An irgend einem Morgen während der Entwicklungsphase sprachen Marc und ich über die anstehenden Arbeiten. Plötzlich meinte Marc: „Wir brauchen eine ToDo Liste.“ Auf diese Weise ist die ToDo Liste entstanden. Das schöne an der Sache, wenn man arbeiten mit Erledigt abhakt verschwinden sie nicht ganz. Das passiert nur wenn man die Aufgabe löscht. Alle anderen aufgaben bleiben im Hintergrund erhalten. Das kann einem OK eines Anlasses viel Arbeit ersparen, wenn man auf die Todos des Vorjahres zurückgreifen kann.

upload

Der Daten Upload ist ein Tool um sich Dokumente zu teilen. Wir bieten von Hause aus 1GB Speicherplatz. Für den normalen Gebrauch sollte das mehr als reichen.

Dazu gibt es noch ein Newsletter Tool wo ich vergessen habe, ein Bild zu machen. Damit kann man einen Newsletter an alle Mitglieder versenden.

So, ich hoffe, ich konnte euch mit diesem kurzen Blog zeigen, was die Vefko Tools überhaupt sind, und für was man sie brauchen kann. Die Tools findet ihr auf vefko.ch. Gerne dürft ihr auf vefko.ch verlinken oder das ganze Teilen. Ihr tut uns damit einen grossen Gefallen, Danke!

Tutti Frutti vor dem Computer

IMG-20181022-WA0002.jpeg

Gestern startete mein Tag früh am Morgen. Schon vor fünf Uhr war ich am Computer und habe programmiert. Ich wollte die Statistik in unserem internen Arbeitstool fixen. Die Gesamtstunden sind immer noch nicht korrekt.

Doch dann überkam mich der Hunger. Zum Glück war schon sechs Uhr. Obschon ich in einem 2500 Seelen Dorf lebe, hat der Dorfladen bereits um 6:00 geöffnet. Da staunt ihr he. Doch diesmal kam ich mit etwas speziellem zurück.

Vermutlich ist es bereits genetisch festgelegt das Programmierer immer etwas zu knappern auf dem Schreibtisch haben müssen. Dass dies nicht selten die Lebensdauer der Tastaturen verkürzt, nehmen wir billigend in Kauf. Meistens ist das Zeugs, dass man vor dem Rechner verspeist, nicht gerade gesund. Ich machte dies mal eine Ausnahme, und habe mir ein Teller mit Tutti Frutti vor den Computer gestellt.

So gut das Zeugs auch ist, den Fehler konnte ich trotzdem nicht beheben. Zwar habe ich nach einigen Analysen den Fehler gefunden, eine einfache Lösung ist mir aber nicht eingefallen. Also nichts wie raus aufs Rad. Doch heute wollten auch die paar Runden an der frischen Luft nicht helfen.

Am Abend hatte ich dann noch ein Kommentar unter einem YouTube Video. Irgend ein Typ will mich kontaktieren, weil er Programmierer braucht. Wie er mich auf YouTube gefunden hat… keine Ahnung. YouTube ist ja nicht gerade die Plattform, wo man erwartet, Aufträge an Land zu ziehen. Ob daraus was wird, steht sowieso noch vollkommen in den Sternen.

Ich greife in den Teller vor mir. Mist, warum müssen Knappereien immer so schnell weg sein? Aber sind ja nur noch ein paar Stunden, dann kann ich mir wieder Nachschub holen.

Frag Raphael 3 – Wo hast du so gut Englisch gelernt?

Es ist wieder mal Zeit für eine Fragestunde mit mir. Hier meine Favoriten.

Bist du eigentlich noch bei OpenOffice?
Dem Apache OpenOffice Projekt gehöre ich noch an, bin aber seit bald einem Jahr inaktiv. Überhaupt bin ich momentan nicht aktiv in der Open Source Scene. Das kann sich natürlich wieder ändern, aktuell steht allerdings das Vefko Projekt im Mittelpunkt. Daher habe ich keine Zeit für Open Source.

Woher nimmst du eigentlich die Motivation für das tägliche Training?
Im unterschied zu vielen, kann ich es mir schlicht nicht erlauben aufzuhören. Denn das würde auf meine Behinderung schlagen. Ausserdem gibt es immer noch ein grosser Kreis der mich bewundert und die mich auch immer wieder motivieren. Zudem habe ich Trainingsbedingungen, von denen die meisten nur träumen können. Und als alter Routinier gibt man ohnehin nicht so schnell auf. Wenn ich mal spezielle Motivation brauche, mache ich ein Training oder ein Wettkampf für jemand, dem es nicht so gut geht (Für eine andere Person kämpfen). Manchmal lass ich mich auch einfach von der Leistung Anderer mitziehen. Dann gibt es auch Tage, da ist das Training eine willkommene Abwechslung zum Alltag am Computer.

Kannst du eigentlich Auto fahren?
Können vielleicht schon, aber ich habe tatsächlich keinen Führerschein. Ich habe ihn allerdings auch nie versucht zu machen. Mir war das mit dem Autofahren nie wichtig. Ich lebe ja in der Schweiz und wie einige wissen, haben wir eines der Besten öffentlichen Verkehrswesen der Welt. In der Schweiz ist der ÖV nicht bloss eine Notlösung wie in vielen anderen Ländern, sondern eine echte Alternative zum individuellen Personenverkehr. Es gibt viele Vorteile beim ÖV. Einer der wichtigsten Gründe für mich ist, dass die Reisezeit nicht verloren ist. Man kann währenddessen Ausruhen, Arbeiten oder was auch immer. Der Zweite Vorteil ist der Preis. Ich Zahle für meine ÖV Flatrate in der Schweiz im Jahr 2500 Franken und mache ungefähr 30’000km. Ein Auto würde bei dieser Kilometerleistung wesentlich teurer kommen. Die Schweiz ist diesbezüglich auch ein Paradies. In einem Anderen Land würde ich vielleicht einen Führerschein machen.

Hat dein Fahrrad ein Motor
NEIN!!! Nur weil heute fast jeder mit Motor fährt, heisst es noch lange nicht, dass ich es auch tue. Um es klar zu stellen, ich habe nichts gegen E-Bikes. Im Alltag ist das ein hoch effizientes Verkehrsmittel. Ich brauche das Fahrrad aber zu weit über 90 Prozent als Trainingsgerät. Ich fahre nicht um voran zu kommen, sondern wegen der körperlichen Betätigung. Da wäre ein Motor nur Selbstbeschiss. Lächerlich wird es allerdings, wenn E-Bike Fahrer vor einem normalen Radfahrer mit ihrer Monstertour, die sie gemacht haben, prahlen. Wenn sie dann tatsächlich noch glauben, sie können bei mir damit Eindruck schinden, fällt dann schon mal nen blöden Spruch.

Wieviel Kilometer hast du dieses Jahr mit dem Fahrrad gemacht?
Ganz ehrlich, ich weiss es nicht so genau. Zwischen 2500 und 3000 km und etwa 20 – 30 tausend Meter Höhendifferenz dürften es gewesen sein.

Woher sprichst du so gut Englisch, und wo hast du es gelernt?
Ich spreche tatsächlich fliessend Englisch. Und ob ihr mir das glaubt oder nicht, ich habe mir das selbst beigebracht. Der Grund dafür waren die Open Source Projekte, die so gut wie immer auf Englisch geführt werden. Erst begann ich Wort für Wort mit dem Google Translater zu übersetzen. Da konnte es schon mal vorkommen, dass ich für eine zweizeilige Mail 15 Minuten gebraucht habe, um sie zu verstehen. Allmählich wurde das dann besser. Durch das ständige Lesen habe ich ein Sinn für die Sprache bekommen. Dann habe ich erst mal angefangen englische YouTube Videos zu schauen und zu verstehen. Dann hab ich Sätze nachgesprochen, und so auch die Aussprache gelernt. Es ist also möglich, autodidaktisch eine Sprache zu lernen. Ich muss allerdings sagen, dass mir Sprachen lernen relativ leicht fällt.

Wir starten in die Beta!

Es braucht einiges, bis ich nervös werde. Doch heute bin ich es. Viele Jahre habe ich neben meinem Sport Erfahrungen in der IT Welt gesammelt. Ich hatte das Privileg in namhaften Projekten wie OpenOffice mitzuwirken. Ich konnte bei Apache mit Spitzenentwickler diverser Firmen zusammenarbeiten. Jede Menge Erfahrung und Know How durfte ich so sammeln. Doch mein Hauptziel war immer ein eigenes Projekt.

Es war wahrlich nicht einfach, Vefko aufzuziehen. Leute von einer Idee zu überzeugen und sie für sich zu gewinnen ist wirklich nichts leichtes. Egal ob als Sponsoren, Mitstreiter oder als Kunden. Neue Ideen haben es selten leicht.

Wir liessen uns durch all die Schwierigkeiten nicht beirren. Die Sponsoring Einnahmen im ersten Jahr beliefen sich gerade mal auf irgendwas mit 800 Franken. Das deckte nicht mal die vollen Spesen. Die hunderten von Stunden die wir investiert haben, hat uns niemand bezahlt. Hat sich der Aufwand gelohnt?

Wir werden es bald wissen. Denn nach dem ich letzte Woche noch ein paar weitere Fehler ausgeräumt habe sind nun die Vefko Tools bereit für den Beta Test. Nein, das Tool ist keine Augenweide und bestimmt auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber es stecken schon ein paar Überlegungen dahinter.

Jetzt ist es Zeit für einen ersten Feldversuch. Hier gehts zu den Vefko Tools Für mich stellen sich da viele Fragen:

  • Wird das Angebot angenommen?
  • Können die Leute damit arbeiten?
  • Was für Wünsche erhalten wir für die nächste Version?
  • Wie wird das Finanziell laufen?

Gerade letzteres erwarte ich mit voller Spannung. Bis jetzt habe ich zwar zum Preis 40.– im Jahr grösstenteils positives Feedback bekommen. Viele meinten sogar: „Das sei ja geschenkt.“ Wird es Leute oder Vereine geben, die mehr zahlen, um die Entwicklung zu pushen. Und was denken die Leute zum Integrationsgedanke. Dass wir Leute mit Beeinträchtigungen im Verein an die IT ranführen und dann an den ersten Arbeitsmarkt weiter vermitteln. All diese Fragen habe ich zur Zeit. Sie werden sich bestimmt nicht gleich beantworten lassen, aber Tendenzen wird man feststellen können.

Daher erwarte ich den Start voller Spannung. Mal sehen, ob der Start ein Geburtstagsgeschenk für mich wird.

Stützradkrimi – Schulische Probleme

Eigentlich will ich nicht zu viele Worte über die Schule verlieren. Dennoch gehört es auch ein bisschen dazu. Sozial war ich wie gesagt super integriert. Doch ich hatte keinerlei schulische Unterstützung. Erschwerend dazu kam, dass wir in einem Klassenraum drei Klassen hatten. Integration war damals ein Luxus der von den Schulbehörden nur unterstützt wurde, wenn alles reibungslos klappte. Man musste als Behinderter schon eher im oberen schulischen Sektor sein, um diesen Status zu behalten.

Ich war ein schlaues Kerlchen, und von der Intelligenz her, hätte ich eigentlich ganz vorne dabei sein sollen. Doch irgendwie klappte es nicht richtig, und keiner wusste genau warum. Ich hatte oft die Hausaufgaben nicht, und war im Unterricht oft nicht bei der Sache. Dennoch habe ich im Unterricht das meiste mitbekommen. Mal abgesehen vom Deutsch war ich nämlich gar nicht so schlecht.

Deutsch war für mich einfach eine einzige Tortur. Also nicht falsch verstehen. Ich schrieb gerne, aber weshalb müssen die Blätter immer komplett rot zurückkommen? Ach ja, Rechtschreibung und ich wahren nie gute Freunde. Ich sah das nicht so problematisch an, denn ich habe die Tragweite nicht verstanden. Ich wusste ja auch nicht, wie viele Diskussionen die Eltern gehabt haben, um mich überhaupt in eine Regelschule zu kriegen. Ich dachte, der Platz an der Regelschule sei mir sicher.

Meine Eltern hingegen wussten um die Situation und unternahmen einiges um mich schulisch zu unterstützen. Sie schleppten mich zu irgendwelchen Förderprogrammen, die ich überhaupt nicht mochte. Die Streitereien wegen den Hausaufgaben nahmen stetig zu. Meine Eltern dachten, ich habe einfach keine Lust, und mache deshalb so wenig. Natürlich zählte Schule nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen aber ich habe sehr wohl die Notwendigkeit erkannt. Mein Ziel war es auch, in die Kantonsschule (Gymnasium) zu kommen und ich wusste dass ich mich dafür anstrengen musste. Aber ich konnte es nicht besser.

Das hat damals niemand so recht verstanden, auch ich nicht. Heute weiss ich woran es lag. Heute ist bekannt, dass körperliche Behinderung auch die Konzentrationsfähigkeit beeinflussen können. Cerebral Parese Kinder sind oft sehr träumerisch. Es wird vermutet, dass die Körperliche Entwicklung so viel mehr abverlangt, dass sie diese Auszeiten einfach gebauchen. Ich wirke zwar in den Armen normal entwickelt, habe aber dennoch feinmotorische Probleme. Gerade bei Handschrift wird das besonders deutlich. Es ist nicht nur so, dass ich es schlechter kann, ich brauch auch mehr Konzentration, und ermüde daher schneller. Repetitionsarbeiten waren für mich daher eine reine Folter. Zumal ich, dank meiner super Auffassungsgabe, eh das meiste von der Tafel lernte.

Das alles wusste damals niemand. Man sah nur, dass ich im Unterricht oft vor mich hin träumte… gerade wenn wir ein Arbeitsblatt machen sollten. Und dass ich halt die Hausaufgaben oft nicht hatte. Das alles reichte natürlich aus, um die Schulbehörde zu alarmieren. Und da ging die ganze Diskussion um die Integration von neuem los.

Die Saison ohne das grosse Finale

So war das eigentlich nicht geplant, aber nach dem Digital Kongress Davos war ich so kaputt, dass ich am Tag darauf nicht noch auf der Bahn stehen wollte. Die ewige steherei an Kongressen ist einfach nichts für mich. Ich muss dazu sagen, dass ich aktuell in einem Körperlichen Tief bin… alles ist anstrengend und ich laufe relativ schlecht.

Aber es gibt kein Grund zur Sorge, im Vergleich zum letzten Herbst bin ich fit. Ich habe zwar das Saison Ziel, unter 30 Sekunden zu laufen, verpasst. Das ist aber nicht so schlimm. Das kommt dann nächste Saison.

Diese Saison war eine Gute, zeigte aber auch, dass bei mir Sport nicht mehr an erster Stelle steht. Die Zeiten der unmenschlichen Trainings sind vorbei. Um die Behinderung zu besiegen braucht es keine monströsen, sondern die richtigen Trainings.

Der Anfang der Saison war bitter und brutal. Ich war in so schlechter Form, dass ich mich erst mal 2 Monate herankämpfen musste. Die Pläne der Sport of Hope Tour 2018 gab dem Ganzen noch Aufwind. Der Tourabbruch haben wohl viele als ein Low Light empfunden, mir fiel das aber nicht sonderlich schwer. Denn was viele Falsch verstanden haben, die Tour war nicht ein Hauptziel für mich. Ich hoffte halt einfach, die sonst so monotonen Trainings etwas aufzulockern, und etwas zu erleben.

Ja, ich habe einiges erlebt auf der Tour. Aber Trainingsmässig hat sie überhaupt nichts gebracht. Deshalb gab es nach zwei Wochen einen Abbruch. Dann kam der erfolgreiche Frühling mit meinem top Lauf in Thun. 4 Sekunden innerhalb von Zwei Monaten, das war Hammer. Der Sommer und das Saisonende war dann nicht mehr meinen Erwartungen entsprechend. Dafür bin ich zu einem Teil auch selber schuld.

Aktuell geniesse ich die Trainingspause bei etwas Fahrradfahren im schönen Wetter, bevor dann im November wieder die verhassten Koordinativtrainings beginnen. Zweifelsohne, Sport steht bei mir nicht mehr an erster Stelle, aber ich hab immerhin den Spass am trainieren wieder gefunden.

Ich möchte Euch noch für den Support bedanken. All die persönlichen Gespräche, das Anfeuern von den Zuschauerrängen aus und natürlich das Mittrainieren. Man sieht sich in der Hallensaison 2019. Bis dahin wünsche ich allen eine gute Saisonpause und ein guter Start in die Saison 2019!