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Blog 4 – Protest der Spastik

Heute war ein guter Tag, schönes Wetter und zwei gute Trainings. Ja, ich machte heute mal wieder ein Morgen- und ein Abendtraining. Ob ich jetzt wieder mit Doppeltrainings anfange? wohl eher nicht, aber ich fühlte mich heute einfach danach.

Die trainings waren gut, nicht weil sie hochstehend waren… nein, das waren sie nicht. Doch ich setzte mich gegen die Behinderung durch. Die Spastik unternahm so ziemlich alles, um mir den Spass am Training zu verderben. Das rechte Bein wollte beim Radfahren um keinen Preis mitarbeiten. Doch ich hatte gar keine Lust aufzugeben und schlussendlich setzte ich mich durch!

Ich glaube, der Körper protestiert momentan gegen das Koordinationstraining. Doch das ist mir sowas von scheissegal. Ich glaube, mein Körper merkt, dass ich auf ernst mache und das passt der Behinderung gar nicht.

Es sind diese kleinen Siege die die Hoffnung zurückbringen, die den Kämpferwillen in mir wecken und die sagen: „Hey, die Saison wird was.“ Endlich wieder mal was positives in der kargen, langweiligen und harten Trainingslandschaft. Endlich mal wieder eine kleine Antwort auf die Frage: „Warum tue ich mir das an.“ Genau das brauchte ich!

Ich beschäftige mich auch gerade wieder mit Zielsetzung. Ich brauche wieder ein Ziel. Vor allem brauche ich Zwischenziele. Das ist gar nicht so einfach zu definieren. Denn eine Behinderung lässt sich kaum nur in Zahlen ausdrücken.

Die grossen Erfolge sind aktuell noch weit entfernt. Doch an Tagen wie heute glaube ich, dass ich diese Erfolge irgendwann feiern werde.

Stützradkrimi – Der Anfang

Ihr habt abgestimmt, und ihr wollt die Story lesen. Also schreibe ich sie auf, für Euch und vielleicht auch für mich. Viel Spass damit.

Irgendwann im Jahr 1988. In einem kleinen Landschulhaus in Hünenberg gehe ich in die Schule. Ich bin Integrationskind – damals noch eine komplette Ausnahme. Meine Eltern kämpften sehr dafür, weil sie in meiner Intelligenz das Potential für meine Zukunft sahen. Normalerweise hatte man für Fälle wie mich extra Schulen. Setzten sich die Eltern nicht extrem ein, ging alles seinen Lauf. Etwas überspitzt gesagt, schon nach der Diagnose ist der Heimplatz reserviert.

Von all diesen Kämpfen wusste ich nichts. Für mich war es normal in die normale Schule zu gehen. Schliesslich war meine Behinderung ja in den Beinen, und nicht im Kopf. Ich fühlte mich auch gar nicht so anders. Klar ich wusste um meine Behinderung aber ich machte an den meisten Orten mit. Meine Klassenkameraden machten mir das auch einfach. Ich gehörte einfach dazu.

Ich selbst wuchs in einer Bauernfamilie auf, es zählten Werte wie Arbeiten und draussen sein. Mir brauchte man das nicht zwei mal sagen. Ich half gerne wo ich konnte und testete aus, was mit Behinderung so alles Möglich ist. Ich hatte Interesse am Bauern. Doch meinen Eltern war klar, dass ich wohl nie den Hof übernehmen werde. Sie hofften, dass ich vielleicht die Matura (in Deutschland Abi) schaffe und dann Studiere. Auf diese Weise sollte auch ich ein selbständiges Leben führen können. Das waren so die Ideen meiner Eltern.

Doch Kinder sind nicht nur den Einflüssen der eigenen Familie ausgesetzt. Mit der Einschulung prägen auch die Kontakte der Schulfreunde das Leben. Und was war unter Jungs im alter von sieben bis zehn Jahre so ein Dauerthema? Natürlich Sport! Ich konnte mich dem nicht entziehen. Meine Eltern schauten ziemlich blöde, als ich mir zum Geburtstag nichts anderes als ein Fahrradtacho wünschte. Ich muss dazu sagen, dass damals Fahrrad Tachometer noch was ganz spezielles war. Die wenigsten hatten so einen.

Für meine Eltern war das nicht verständlich. Sie sind auch die non Sportler schlichthin. Mein Vater meinte oft: „Wer richtig Arbeitet, braucht am Abend nicht noch Sport machen.“ Doch ich wollte nichts anderes als mein Zähler. Ich habe es einem äusserst einfallsreichen Fahrradmechaniker zu verdanken, dass mein Geburtstagsgeschenk erfüllt wurde. Es war damals ziemlich schwierig, einen Zähler zu finden, der an das Haverich Therapierad mit den kleinen Räder passte.

Endlich wusste ich wie viel und wie schnell ich fahre. Ich konnte mich messen. Mit mir selbst und mit anderen.  Schon bald hing auch ein Poster vom Schweizer Radrennfahrer Tony Rominger an der Wand. Der Sportler in mir war geboren und keiner hat’s gemerkt.

Fortsetzung folgt

Ich wurde auf Rohrschach geblasen

Ich sitze gerade hier in einer geschützten Ecke auf einem Campingplatz in Rohrschach. Nein, es ist nicht kalt, aber WINDIG! Dabei hatte doch alles so schön ruhig angefangen.

20180403_135607.jpg Ich übernachtete nämlich in einem Hotel. Vielleicht weil mein Velo über Nacht vor diesem Brunnen stand, verwandelte sich mein Velo in ein Schiff. Zumindest der Zähler… der zeigt nämlich jetzt nautische  Knoten an. Vielleicht war auch ich schuld an dem Ganzen. -)

Ich fuhr dann los und schon bald bemerkte ich einen heftigen Wind. Leider erst mal von der Leite. Nach einigen Kilometer machte ich bereits stop. Ich brauchte noch was zu futtern. Anschliessend ging ich kurz ins österreichische kehren um die richtige Einfahrt für den Rheindamm zu finden.

Eine mächtige Windbö machte mir auf einem Kiesweg Probleme. Sie erwischte mich von der Seite und mein Vorderrad rutschte einfach wet. Ein Sturz konnte ich allerdings verhindern.

Dafür ging nachher alles von alleine. Rückenwind auf dem Rheindamm. Man hätte nicht trampeln müssen, und wäre trotzdem angekommen. In St. Margrethen machte ich kurzer Zwischenstopp. Dann ging es weiter mehrheitlich ohne Rückenwind. Etwas musste ich also doch noch tun.

Ich stellte dann mein Zelt komplett selbständig auf. Auch das geht also. Bald kamen noch andere Radfahrer hinzu. Sie kamen aus Frankreich und machen Eine Weltreise… mit dem Rad.. Wir assen und tranken dann noch zusammen und diskutierten noch über Gott und die Wilt in einem Mix aus Französisch und  Englisch.

Und was aus der Sturmnacht wurde, und ob mein Zelt gehalten hat, erfahrt ihr dann Morgen:

Zelten bei null Grad

Ja, es wurde kalt diese Nacht. Als ich mal auf die Toilette musste, bemerkte ich Bodenfrost. Im Schlafsack ging es gerade so, aber angenehm ist anders. Um Morgens um halb sieben stand ich dann auf und ging so in eine beheizbare Ecke. Allerdings brachte auch die nicht so viel. da nur ein dicker Vorhang den Eingang verschloss. Für diese Temperaturen ist die Camping Infrastruktur dort nicht wirklich ausgelegt. Richtig gut wurde es erst, als die Sonne einheizte.

Ich startete relativ spät um 15:00 Uhr. Eigentlich wollte ich St Margreten anfahren. Da wäre der Rheindamm die beste und schnellste Möglichkeit gewesen. Doch ich rechnete mit einem Zwischenstop irgendwo, und da ist der Rheindamm nicht das beste. Die Route über die Dörfer hat deutlich mehr Höhendifferenz. Nach etwa 20 km machte ich Rast. Irgendwie merkte ich, dass ich nicht mehr nach St. Margreten kommen werde.

Ich fuhr dann noch bis Altstätten. dort ging es heute wieder in ein Hotel. Die Strecke bis St. Margreten wäre gewürgt gewesen. Das positive. es lief schon besser, als in den ersten beiden Tagen. Mit 35 km lag ich auch in den geplanten Distanzen. Langsam gewöhne ich mich an die Last im Anhänger. Am Abend waren vor allem die Muskeln müde. und genau so soll es sein.

Heute bin ich wieder erstaunlich gut regeneriert. und es geht weiter an den Bodensee. Danke für Eure riesige Unterstützung.

Wenn es nicht so läuft wie man will

Ja, ich bin nun zwei Tage unterwegs. Ich sitze hier in einem halb offenen Räumchen an in einem Camping Platz und lade gerade all meine Geräte auf. Es ist ziemlich ruhig hier, und so kann ich die letzten beiden Tage mal revue passieren lassen.

Der Start war alles andere als perfekt. Bei etwa zwei Grad und vereinzelt sogar noch Schneeflocken ging es in Richtung England. Ich hatte Anfangs mühe mit dem Anhänger. Schon in Bad Ragaz machte ich die erste Pause. Ich zog die Regenausrüstung an. Auf dem Weg Richtung Sargans blies mir dann noch eine Bise (kalter Nordwind bei uns) ins Gesicht.

Doch Kälte und Regen war nicht das einzige was mir zu schaffen machte. Auch die Spastik war aussergewöhnlich hoch. In Sargans angekommen wurde der Regen nur noch schlimmer. So entschied ich mich dort zu übernachten. Aufgrund der Temperaturen nahm ich ein Hotel. Es war eine angenehme Nacht.

Am nächsten Tag waren die körperlichen Beschwerden immer noch nicht weg. Doch das Wetter war immerhin schöner. Wieder Stieg ich auf mein Rad. Doch ich verfluchte manchmal die Tour schon jetzt 😉 Wie auch immer, ich bin dann in Werdenberg angekommen. Das war eigentlich das Etappenziel vom Samstag.

Nach einem guten Mittagessen ginge es dann auf den Campingplatz. Das Zelt aufstellen war ein Abenteuer für sich. Zum glück hatte ich hier etwas Hilfe. Beim zweiten mal sollte es dann einfacher sein. Heute habe ich mich also entschieden, das gemütliche Hotelzimmer durch den Zeltplatz auszutauschen. Wie das wird, erfährt ihr dann in einem anderen Blog

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Der Anfang wollte also nicht so klappen wie ich das gerne gehabt hätte. Umso wichtiger sind all die Supporter die ich habe. Danke euch allen dafür.

Wenn Schuhe über ein halbes Jahr halten

Ja ok, das ist jetzt nichts spezielles, werden jetzt die meisten einwenden. Für mich allerdings schon. Durch meine spezielle Gangart lasse ich Schuhe normalerweise innerhalb von ein bis ein einhalb Monaten durch. Die Schuhe die ich aktuell trage sind aus dem August des letzten Jahres.

Aufgefallen ist mir das natürlich nicht erst jetzt aber ich wollte halt auch keinen grossen Wirbel um das Ganze machen. Die erste Zeit schob ich die längere Lebensdauer auf meine geringere Trainingsaktivität. Die hält auch bis jetzt an, da ich ja aktuell vorwiegend mit dem Fahrrad trainiere. Aber kann das eine Vervierfachung der Lebensdauer zur Folge haben? Da ich die Sportschuhe auch im Alltag nutze und ich zwischendurch auch sehr schlecht lief (was auch mehr Schuhe braucht) kann es wohl kaum der alleinige Grund sein.

Doch was ist es dann? Theoretisch ist das eigentlich nur durch eine andere Lauftechnik möglich. Doch das will ich aktuell nicht hören. Jahre habe ich dafür gekämpft und nie einen wirklichen Erfolg feiern können. Letzte Saison habe ich sogar das Ganze Trainingsprogramm nur darauf ausgelegt, Fortschritte zu machen. Ich kriegte es zwar hin, einige Muskeln zu aktivieren, die für mich bis zu dem Zeitpunkt kaum ansteuerbar waren. Doch mein Körper konnte damit nicht umgehen, und sprang nach kurzer Zeit wieder ins alte Bewegungsmuster zurück. Kein Wunder will ich im Moment nicht an Veränderungen im Laufstil oder gar an Fortschritte glauben!

Doch es sind die kleinen Zeichen, die mich immer wieder aufrütteln. Wie diese Schuhe, die schon über sechs Monate alt sind. „Es ist noch nicht vorbei“, sagt dann eine Stimme in mir. Und dann habe ich auch immer wieder Tage, an denen ich das Gefühl habe, irgendwas ist anders. Doch was, kann ich aktuell nicht sagen.

Ja, es kann natürlich auch sein, dass von den Trainings letztes Jahr doch was hängen geblieben ist. Dass genau diese Veränderungen eine Disbalance hervorgerufen hat, mit der ich jetzt über ein halbes Jahr zu kämpfen hatte. Das wäre dann auch eine Erklärung, weshalb sich Verletzungen in den letzten Monaten so still zurückgezogen haben. Aber es fällt mir schwer das zu glauben.

So viele Geschichten…

Jetzt während der Vorbereitung auf die Tour, denke ich manchmal zurück. An die vielen Geschichten die ich erleben durfte. Nur noch ein bisschen mehr als einen Monat, und ich erlebe schon wieder Neue. Eigentlich schade, denn damit verstauben die Alten.

Hätte man mir mit 12 Jahren gesagt, dass das Leben mit einer Behinderung so aufregend sein kann, hätte ich vermutlich mit dem Zeigefinger an die Stirn getippt. Ich glaube, als normaler Mensch wäre mein Leben einfach nur immer dasselbe.

So erlebe ich immer wieder Neues, aber auch ich muss mich immer wieder aufs Neue auf die Abenteuer einlassen. Etwas vorzuhaben und es zu machen sind nämlich immer noch zwei paar Schuhe. Im Sport bin ich da relativ konsequent – in anderen Belangen nicht so. Warum das so ist, weiss ich auch nicht.

Ja, ich habe tatsächlich einiges veröffentlicht im Internet. Aber es könnte noch viel mehr sein. Es gibt so viele Geschichten, die ich nie aufs Papier gebracht habe. Es gibt Tage an denen denke ich, du solltest unbedingt mehr schreiben. Doch was sollen all die Informationen im endlosen Meer der Daten. Handkehrum können diese Geschichten vielleicht auch jemandem helfen. Aber werden sie dann auch gefunden? Natürlich nicht… wenn sie nicht veröffentlicht sind 😉

Und dann ist da auch noch die Frage nach der Zeit. Soll ich mich tatsächlich mit etwas altem aufhalten? Die Geschichte wird schliesslich JETZT geschrieben. Es würde doch reichen, euch am heutigen Geschehen teilhaben zu lassen. Doch genau damit habe ich ein Problem. Sich mitten in der Schlacht hinzusetzen und einen Bericht zu schreiben ist nicht mein Ding, dann will ich kämpfen!

Genau deswegen gibt es auch keinen Erfahrungsbericht über die letzte Tour… oder meine Erfahrung mit dem Krebs, oder wie ich mit 19 Jahren die Stützräder von meinem Fahrrad abmontierte und ohne davon fuhr. Die Frage ist halt, sind diese Geschichten noch wichtig. Für mich schon, denn sie bringen mir immer dann die Motivation zurück, wenn sie mir ausgeht.

Motivation brauche ich aktuell eigentlich immer mal wieder, selbst wenn es gut läuft. Aufbautraining ist immer hart, auch für mich. Ich habe nun die erste Woche mit sechs mal Training hintereinander relativ gut überstanden. Doch der Regenerationstag ist auch schon vorbei. Und nächste Woche will der Winter noch mal zuschlagen! Ich habe langsam genug von dem.

Ab jetzt beginnt der Sägezahn. Nicht die einzelnen Training sind es, sondern die Summe der Trainings. Mein Trainingsplan ist absolut am limit, aber aktuell bin ich gut drin. Ende Juni will ich auf 80km/Tag sein und das ohne Beschwerden. Dann hätte ich innerhalb eines halben Jahres den Aufbau von 10km mit Beschwerden zu 80km ohne Beschwerden geschafft. Wäre das nicht schon fast ein bisschen Traumszenario? Ja, auf eine Art schon.

Aber Leute, ich träume bereits schon weiter… wovon ist noch streng geheim. Ihr könnt ja mal raten.

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Einstellung!

Wie geht man als Leistungssportler eigentlich mit schlechtem Wetter um. Schliesslich kann man ja wegen ein paar Regentropfen nicht ein Training ausfallen lassen. Nun, da hat jeder so seine eigene Strategie. Meine Einstellung zu schlechtem Wetter hat sich bei mir nach einer Schlüsselszene grundlegend verändert. Die Geschichte möchte ich Euch heute erzählen.

Herbst 2005, ich hatte Lymphdrüsenkrebs. Doch mir ging es blendend. Die Chemo die ich hatte, bescherte mir keine Nebenwirkungen, ich hatte keine Trainingsausfälle und war voll Leistungsfähig. Die Chemo, die ich alle zwei Wochen erhielt wurde jeweils zwischen zwei Trainings gepackt. Ein Morgen und ein Abendtraining. 12 mal Training die Woche, ich lief an der Grenze des Möglichen.

Ich lag an einem Montag wieder mal in einer Chemo. Meine Stimmung war nicht die beste. Nicht wegen dem Krebs, sondern wegen dem Wetter. Draussen Regnete es wie aus Eimern, und ein Ende war nicht in Sicht. 5 Minuten reichten um durchnässt zu sein. „In diesem scheiss Wetter soll ich nachher Trainieren gehen? DANKE.“

Neben mir lag ein Mann den ich schon von anderen Behandlungen kannte. Er war sonst durchaus optimistisch, doch heute sah er sehr besorgt aus. Als ich ihn darauf ansprach sagte er: „Wissen sie, ich glaube ich schaff das alles nicht.“ Ich war geschockt, der Mann hatte Familie und Kinder. Wir kamen ins Gespräch, sprachen über Ziele und darüber, dass ärztliche Prognosen doch nur dazu da sind, widerlegt zu werden. Der Gesichtsausdruck des Mannes verbesserte sich immer mehr. Ich war etwas früher fertig und so verabschiedete ich mich von ihm: Als er mir die Hand reichte sagte er: „Vielen vielen Dank, sie haben mir die Hoffnung zurückgegeben. Gehen sie nun trainieren und lassen sie sich vom Wetter nicht beeinflussen.

Ganz ehrlich, was haben wir Sportler doch für Luxusproblemchen. Wegen ein paar Regentropfen jammern wir rum. Was soll das?!? Denkt verdammt noch mal dran, während wir uns durch den Regen schlagen, kämpfen andere um ihr Überleben!

Nein,eigentlich wollte ich das gar nicht!

Ihr wisst gar nicht, wie schwer es mir fällt diesen Blog zu schreiben. Doch ich habe mir dies mal vorgenommen, zu bloggen, ganz egal wohin die Reise geht. Damals beim Krebs fehlte mir den Mut dazu.

Mein Ziel: Normal gehen, wie leicht geht so was über die Lippe. Ich verschanze mich aktuell hinter der Ausrede, „Wenn es überhaupt möglich ist, dann ist es noch so weit weg.“ Doch was wenn bereits beim ersten Lauf die undurchbrechbare Wand niedergerissen wird. Was wenn ich jetzt ins Training gehe und da normal gehe. Ich kann mir das nicht vorstellen und wenn ich es tue, packt mich eine riesen Angst.

Angst? ja, Angst. Und wenn mir das jetzt keiner glaubt, ich liebe meine Behinderung. Niemand begleitete mich so eng im Leben wie sie. Niemand prägte mich so sehr, und jetzt will ich sie einfach vor die Tür setzen. Für mich ist das eine hoch emotionale Sache, die ich zu Beginn völlig unterschätzt habe. Eine Behinderung wegzutrainieren ist lange nicht nur eine körperliche Angelegenheit. Es ist mindestens so viel Psychisch. Im Sport galt ich lange als Mental stark. Es wird Zeit, all die Mentalen Tricks wieder auspacken.

Ich will das „Wunder“ vollbringen, da gibt es wohl nichts anderes als die Angst anzuschauen, denn nur so findet man die Auslöser heraus.

Danke fürs Lesen

100’000 km Countdown

Nein, nicht mit dem Auto, mit dem Velo. Diese oder die nächste Woche fällt diese Zahl. Wäre das nicht wieder mal was für die Presse? Zumal die 100’000 auch irgendwie einen Abschluss darstellen. Denn in Zukunft wird es weniger Velo geben. 2,5 mal um die Welt im Leben reicht irgendwie auch.

Nun arbeite ich an meinem Comeback auf dem Track. Aktuell kläre ich ab, wo ich überall Starten kann. Ich werde gegen meine 20.55 antreten die ich mit 26 Jahren lief. Mein Ziel ist unter 20 und zwar deutlich! Dafür müsste ich einiges an Fortschritte erzielen. Das ist eines meiner ehrgeizigsten Saisonziele meines Lebens. Das rechte Bein will ich durchstrecken und zumindest teilweise ansteuern können. Ob ich das erreiche?

Aktuell sieht es düster aus. Denn ich habe eher Rückschritte statt Fortschritte gemacht. Die Zeit ist eng. In wenigen Wochen muss ich bereit sein. Doch aufgeben tue ich noch nicht. Auch das Velo wird mich bei der Vorbereitung noch unterstützen. Insbesondere das Hochkadenztraining wird in der Koordination helfen. Aber viele Kilometer mit dem Fahrrad wird es diese Saison nicht geben. Dafür umso mehr zu fuss.

Ab jetzt wird wieder richtig trainiert. Ich bin wieder der alte!!!