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Sport of Hope – Ein Training dass ich so nicht erwartet habe

Das ist mal wieder ein Blog, der eigentlich vollkommen ungeplant kommt. Denn heute hatte ich ein richtig gutes Training. Genauer gesagt… nicht nur heute… es ist eine klare Tendenz nach oben festzustellen. Nur heute war eben noch eine runde spezieller.

Ich wollte ein paar Runden mit dem Fahrrad drehen. Das Problem dabei, meine eigentliche Runde ist wegen einer Baustelle für etwa drei Monate gesperrt. Also muss ich auf eine andere Route ausweichen, die wesentlich anspruchsvoller ist. Mehr Höhenmeter auf kürzerer Distanz, kurz eine steilere Bergstrecke. Von der Kraft und der Ausdauer her eigentlich kein Problem für mich. Aber mit der Misskoordination, die ich in letzter Zeit hatte, ist das doch eine Herausforderung.

Denn wenn im langsamen Bergauf fahren die Muskeln nur ganz kurz streiken muss ich anhalten, weil ich da ja nicht ein paar Sekunden laufen lassen kann wie auf einer flachen Strasse. So ist die Herausforderung über lange Zeit keine Misskoordination zu haben. Etwas was in letzter Zeit kaum klappte

Ich bin die Runde vier mal gefahren. Die ersten beiden Runden ohne irgendwelche Probleme! bei der dritten Runde gab es zwei mal ein kleines Problem, was ich aber abfangen konnte. Bei der vierten dann musste ich einmal kurz absteigen. Zum Vergleich, vor drei Wochen kam es noch auf meiner flacheren Runde immer wieder zu Absteigern.

Etwas überrascht war ich auch von meiner Kraft und Kondition… die ist nach wie vor da… klar nicht mehr so wie zu top Zeiten, aber da stiess ich überhaupt nicht an die Grenze. Kann sein, dass ich schon bald mal wieder mit leichtem Joggen anfangen kann. Das wird dann eine sehr entscheidende Phase. Denn da wird sich zeigen, ob ich kleine Veränderungen in meiner Gangart vornehmen kann. Ich erwarte eigentlich nicht viel. Ein bisschen mehr die Waden einsetzen, und damit die Schrittlänge zu vergrössern, wäre schon absolut toll. Wenn ich dann noch oben raus etwas mehr ziehen kann, bin ich schon überglücklich.

Doch das ist noch ein weiter Weg. Die Muskeln reagieren zwar im Training nach einer gewissen Aufwärmungszeit schon echt gut, für einen koordinierten Bewegungsablauf braucht es aber noch einiges mehr. Doch hey, es geht aufwärts, und das macht Mut. Also dran bleiben und weiter trainieren!

Sport of Hope – Gutes Resultat nach Training

Letzten Freitag ist mir das gelungen, was eigentlich Ziel des Trainings sein sollte. Nach dem Training lief ich sicherer als vor dem Training.

Am Freitag ging nach Zürich ins Training. Eigentlich ein ganz normales Koordinationstraining. Wieder mal den üblichen Versuch, die neuen Muskel anzusteuern ohne das Bewegungsmuster ganz aus der Bahn zu werfen.

Schon beim Hinweg war es nicht schlecht, nicht perfekt aber wesentlich besser als sonst. Im Training versuchte ich dann erst mal, den rechten Kniebeuger rein mit Forced Use anzusprechen. Das klappte nicht. Dann Machte ich Kraftkoordination. Das ist eine Mischung aus Kraft- und Koordinationsübungen. Mir scheint, dass unter Belastung das Neurofeedback oft grösser ist. Deswegen kombiniere ich Koordinationsübungen gerne mal mit Kraftübungen.

Und siehe da, die Ansteuerung funktionierte. Die Koordination war sogar so gut, dass sie für das gewöhnliche Laufen reichte, Toll dieses Gefühl. Der Rückweg ging dann wesentlich besser als sonst. Wenn es so weiter geht, kann ich ja vielleicht bald mit joggen über kurze Distanz anfangen,

Ja, das wollte ich Euch nur schnell mitteilen. Ich bin gerade am Umbau meines Computer Setups und muss jetzt die Ganze Infrastruktur wieder verkabeln. Darüber kommt dann morgen ein Blog.

Mögliche neue Erkenntnisse im Training mit spastischen Muskeln

Hallo zusammen

Erst man eine gute Nachricht, im letzten Training des Jahres 2015 schaffte ich es, die inaktiven spastischen Muskeln in einem normalen Lauftraining einzubinden. Und das ohne Extraeinladung. Das ist ein guter Teilerfolg, die Koordination der Muskeln lässt allerdings noch zu Wünschen übrig. Was mich stutzig machte, warum wurden die Muskeln trotz Training nicht kräftiger?

Auf der Suche nach Antworten kam ich auf folgende These. Jeder Körper hat eine gewisse Regenerationszeit. Diese braucht ein Körper um alte Muskelzellen auszutauschen und die Muskeln aufzubauen. Deswegen braucht man zwischen den Trainings ein gewisse Pause. Macht man zu früh ein Training, stört man den Muskel im Regenerationsprozess. und der Muskel baut ab oder kann zumindest keinen Ausbau machen. Hat man zu viel Pause zwischen den Trainings, baut der Muskel auch wieder ab, weil er keine Impulse bekommt. Der Trainingsrythmus ist also ein wichtiger Bestandteil für ein erfolgreiches Training. Das ist allgemein bekannt. Meine Regenerationszeit liegt bei etwas unter 24h, doch gilt das für alle Muskeln, auch für solche die nun 35 Jahre gefaulenzt haben?

Meine Vermutung ist „Nein.“ Ich kann mir gut vorstellen, dass solche Muskeln einen Regenerationszyklus haben wie die eines Menschen der nie wirklich Sport gemacht hatte. Deswegen füge ich ab nun bei allen Trainings die die spastischen Muskeln belasten eine Pause von 2 vollen Tage ein. Ich werde nur am Mittwoch und am Samstag die spastischen Muskeln trainieren. Die anderen Tage mache ich Trainings die die spastischen Muskeln nicht belasten.

Muskeln im Generalstreik

Hallo zusammen

Motiviert habe ich gestartet, und um ehrlich zu sein, ich habe nichts ausgelassen. Meine Strategie war, die spastischen Muskeln aus den Reserven zu locken. Dazu verwendete ich die Direkt Training Methode. Diese kann sicher nicht von allen Spastikern angewendet werden, denn es braucht ein hohes Mass an Körpergefühl. Die Methode ist aber eigentlich ganz einfach. Ich versuche die spastischen Muskeln selbst zu trainieren. Das Problem ist nur, dass spastische Muskeln generell die Arbeit erst mal verweigern. Erst mal versuchen sie jegliche Arbeit auf Nachbarmuskeln abzuschieben. Wenn das nicht funktioniert, ignorieren sie erst mal alle Befehle vom Hirn. Mit etwas Glück und viel Geduld kann das Hirn dann aber nach versenden mehrerer Extraeinladungen dann doch einen Erfolg landen, und die Muskeln spannen an.

Bis zu 10 mal schwächer als die übrige Muskulatur.

Spastisch sind meist nicht ganze Muskeln, sondern nur Muskelfasern. Das einzige was diese Fasern zu bieten haben, sind einen hohen Muskeltonus (Grundspannung) Kraft haben diese Muskeln meist nicht. Messungen an Kraftgeräten bei mir brachten einen schockierenden Wert zu tage. Einige Muskelgruppen liegen zehn mal unter der Soll-Leistung. Das ist natürlich ein Inakzeptables Defizit. Bei mir betroffen sind vor allem Die Quadroceps und die Wadenmuskulatur. Wobei die beiden Muskeln unterschiedlich mit der Spastik umgehen. Die Wadenmuskulatur erhöht beim Rennen einfach den Tonus so massiv, dass sich die Füsse in einer Position halten. Ein Wegdrücken kennen meine Waden nicht. Die Quadroceps hingegen gehen in eine passive Rolle. Wenn ich Laufe dann arbeite ich fast nur mit den vorderen Oberschenkel. In einen Ziehenden Laufschritt komme ich nicht. Das Linke Bein wäre zwar in der Lage zu ziehen, aber auch erst seit etwa 12 Jahren. Ich arbeitete mit Sprungtraining und Viberationsplatte an der Wadenmuskulatur, für den Quadroceps verwendete ich Kraftgeräte.

Muskeln in Generalstreik

Die Übungen sind zugegebenermassen der absolute Horror. Aber dass die Muskeln angesprochen wurden, merkte ich heute, als die Muskeln mit einer fast Verhärtung in den Generalstreik gingen. Alles was die Muskeln dabei aushandeln konnten war eine Pause. Die Übungen werden wieder gemacht, ob ihnen das passt oder nicht. Ob sich durch das Training die Spastischen Muskeln tatsächlich aufbauen lassen und was das für einen Einfluss auf die Spastik hat bleibt offen. Aussagekräftige Ergebnisse erwarte ich frühestens in drei Monate.

Erste Bilanz nach einer Woche Spezialtraining

Hallo zusammen

4 Spezial Trainings a 2h, 120km mit dem Fahrrad und einen Muskelkater am Hintern, so sieht die Bilanz der ersten Woche aus. Der Muskelkater zeigt, dass ich doch nicht überall so fit bin, wie ich es sein sollte, aber das kriegen wir bestimmt noch hin.

Die Trainings haben vorwiegend zwei Schwerpunkte, Gleichgewicht und Direkttraining der spastischen Muskulatur. Während ich am Montag erst mal vor allem rum probierte, und neue Übungen austestete ging es am Mittwoch richtig los. Ich machte viele Sprünge. Etwas was ich hasse. Denn erstens sind meine Waden ziemlich Arbeitsfaul und zweitens fällt mir das anziehen der Beine sehr schwer. Ich machte erst Sprünge mit beiden Beinen über eine Linie mit dem Versuch, die Beine so weit wie möglich nach oben zu ziehen. Ein paar gute Sprünge schaffte ich tatsächlich. Nach dem Mittwoch Training spürte ich meine Waden.

Am Freitag und am Montag stand dann vorwiegend Gleichgewicht auf dem Programm. Ob das Gleichgewichtstraining auch tatsächlich wirkt, kann ich noch nicht sagen. Aber das habe ich auch nicht erwartet, das braucht schon ein paar Trainings mehr. Am Montag machte ich noch Stabilisierung… puh, die hab ich bitter nötig. Ich weiss nicht, ob der Muskelkater von den Stabiübungen kommt, oder doch vom Training des Quadroceps (meinem spastischsten Muskel) Jedenfalls hätte ich die Quadroceps Übung besser auf den Schluss des Training gespart. Anschliessend machte nämlich mein rechter Oberschenkel zu. Die geplanten 2 x 3 x 50m konnte ich so vergessen. Immerhin scheint die Message beim Herrn ober Spastik Muskel angekommen zu sein. Fertig Ruhepause jetzt wird gearbeitet!

Etwas schwieriger verhält es sich mit dem Konditionstraining. Auf der Tour hab ich bemerkt, dass zu lange Touren die Spastik ansteigen lassen. Das Problem, um die Kondition zu trainieren, muss ich längere Distanzen am Stück fahren. Es ist aber auch wichtig, die Spastik auf einem tiefen Level zu halten. sonst bringt das ganze Training wenig. Momentan mach ich das so, dass ich die Konditions Einheiten so kurz wie möglich und so lang wie nötig halte. also etwas über 40 min. zwischen den Einheiten mache ich dann eine Pause. Eigentlich wollte ich zwei mal die Woche 50 km fahren. Ich dachte, das wäre nach der Tour kein Problem. Doch die neuen Pneu (Spikes) bremsen recht massiv, und ich fahre wieder auf der Dorf route. Will heissen Dorf auf und Dorf ab. Was viele Höhenmeter gibt. So muss ich mich aktuell mit 30 km zu frieden geben. Mein Ziel bleibt aber die 50er Marke. Es ist mir aber aktuell wichtiger, die Spastik tief zu halten, als Kilometer zu jagen.

Für den Anfang war die Woche bestimmt nicht schlecht, aber auch nicht das gelbe vom Ei. Es wird wohl noch einige Anpassungen am Trainingsplan geben, bis alles passt. Ich bin ja auch erst am Anfang des Projektes.

Gute Trainings

Hallo zusammen

Die letzten Trainings waren ganz gut. Gestern Abend machte ich ein Anti Spastik Training, und erreichte bei kühlen Temperaturen im Hügelsprint 14 km/h. Heute Morgen war es windig und kühl. Ich liess mich davon aber nicht beeindrucken, und machte 19 km mit knapp 300m Höhendifferenz. Es war damit eines der härtesten Morgentrainings seit meinem Wiedereinstieg im Frühjahr 2014. Als ich gegen Ende vor allem Bergauf noch mal ein sportlicheren Fahrstil ansetzte, merkte ich dann allerdings, dass ich Muskulär an die Grenze stosse.

Alles in allem bin ich mit der Leistung zu frieden. Ich hab auch den Eindruck, dass die Spastik zurückgegangen ist. Es ist zwar nur gefühlsmässig, aber immerhin.

Nun bin ich auf das Training am kommenden Samstag gespannt. Mal sehen was daraus wird.

Gruss Raphael

Sportlich offenbar in einem Tief

Hallo zusammen

Die letzten Trainings liefen absolut nicht so wie ich es mir wünschte. Das linke Knie tut wieder mal weh, und ich krieg kein anständiges Training hin. Zu langsam, zu wenig Explosionskraft und zudem unsicherheiten beim laufen. Gestern habe ich mich extra geschohnt, und heute habe ich nur etwas über 10 km mit dem Fahrrad gemacht.

Aber wie wir alle wissen, gehören auch tiefs dazu. Es wird also bestimmt wieder besser.

Gruss Raphael

Nasse und kalte Trainings

Hallo zusammen

Die letzten beiden Tage waren wirklich nicht die schönsten. Es schneite bis auf 1000 Meter, und bei uns regnete es am Mittwoch ununterbrochen. Heute war zumindest am Nachmittag trocken. Dennoch gab es am Mittwoch 15 km und heute 20 km.

Am Mittwoch merkte ich, dass meine Regenausrüstung nicht allzuviel taugt. Ich wurde in den 15 km trotz der Ausrüstung nass. Heute war ich dann mit der normalen Trainingsbekleidung unterwegs. Bei 6°C war das ganz ok.

Die Trainings liefen soweit gut. Ich spührte einen leichten Schmerz im linken Knie, aber die Leistung war i.o. Auch wenn ich durchaus etwas schneller unterwegs sein könnte.

Morgen steht noch das eine obligatorische Anti-Spastik training an, und dann ist auch schon wieder Wochenende und endlich wieder Unihockey. Bis dahin sage ich tschüss und wünsche allen die auch trainieren, gute Trainings.

Gruss Raphael

Und manchmal ist härter doch besser

Nein, geregnet hat es nicht. Es war heute strahlend blau. Das habe ich allerdings noch nicht gesehen als ich um 5 Uhr Morgens die ersten Runden drehte. Heute hatten wir leider kein Unihockey. So konnte ich vollgas geben.

Es wurden 40 km und das fast nur auf Strecken mit Steigungen. Das ist die doppelte Tagesration. Abgeschlossen habe ich das Training mit einem Hügelsprint mit 13,5 km/h. Und es kommt noch besser. Die Beschwerden sind weg. Seit dem April habe ich 2800 km gemacht, und davon rund 1000 auf der Steigungsstrecke. Auch mit der Spastik habe ich heute wieder ein echt gutes Gefühl.

So kann es meinetwegen weitergehen, und das Unihockey holen wir nächste Woche nach.

Regen… endlich kann ich zeigen wer ein richtiger Sportler ist

Heute morgen um 5 Uhr kam ich noch trocken durchs Training. Aber das nächste training scheint nass zu sein. Das Morgen Training lief gut, und jetzt ist es wieder mal an der Zeit, es richtig krachen zu lassen.

Regen Outdoor Trainings haben es in sich. Sie fordern besonders viel Motivation. Doch wenn man diese aufbringt kann man dabei das wahre Wunder erleben. Momente in denen alles in Zeitlupe vorbei zieht, wo man jede einzelne Bewegung wahr nimmt, und spührt wie sich Kraft entwickelt. Dass man dabei vollkommen nass wird interessiert einem nicht. Man hat nur den Verkehr und die trainingsroute im kopf. Absolute Konzentration.

Ich habe schon ettliche solche Trainings hinter mir, und die Erinnerung daran weckt den Hunger auf neue. Ich hab ein Ziel: „Normal zu gehen“ und dazu stehe ich! Und ich bin bereit dafür zu kämpfen. Für alle, die glauben dass das unmöglich sei, gibts ne Extrarunde!

Sorry, das musste jetzt sein.

Gruss Raphael