Was ist eigentlich mit raphaelbircher.ch passiert

Letztens kam tatsächlich eine Frage an mich, was eigentlich mit meiner Webseite passiert ist. Da befinden sich nun offenbar eine „Schlankheitsseite“ drauf. Nein Leute, ich bin nicht zu den dubiosen Schlankheitscoachs gegangen. Hier die Story.

Die Seite gehörte tatsächlich lange mir. Ich hatte sie gehegt und gepflegt, und hatte auch viele Besucher. Zu Rekordzeiten waren das über 30’000 Besucher im Jahr. Für eine private Homepage ist das durchaus viel. Ich war dementsprechend auch bei den Suchmaschinen gut gelistet.

Doch die Wartung einer eigenen Seite ist zeitaufwändig. So nutzte ich mehr und mehr den Blog hier, und vernachlässigte die Website. Ich schaltete dann die Domain ab. Wenn ich verhindern hätte wollen, dass die Domain von jemand anderem gekapert wird, hätte ich zumindest die Domain behalten müssen. Ehrlich gesagt hatte ich nicht gedacht, dass die Domain für jemand anders interessant sein könnte.

Doch da habe ich mich getäuscht, es ist unglaublich wie schnell die Internet Spamer sind und wie sie jede Möglichkeit nutzen um auf irgendwelche dubiosen Produkte aufmerksam zu machen. Die Leute die jetzt die Seite betreiben, nutzen die Aufrufe die meine Seite noch hat um auf ihr Produkt aufmerksam zu machen. Aber ich hab mit dem Ganzen überhaupt nichts am Hut. Also mein Blog ist jetzt auf raphaelbircher.wordpress.com

Löcherstunde zum Thema Sport

So, nun beantworte ich endlich mal ein paar Fragen die ich immer und immer wieder höre:

Gibt es eine Fortsetzung der „Sport of Hope Tour“?
Nein, es gibt keine Fortsetzung in dem Sinne. Es ist aber möglich, dass ich im 2016 an ein paar SlowUps zu sehen bin. Das Aktuelle Training würde eine Tour nicht zulassen.

Spielst du eigentlich noch Unihockey?
Aktuell nicht, das kann sich aber wieder ändern. Ein Unihockey Training passt momentan einfach nicht in den Trainingsplan, egal wie ich schiebe und drehe.

Wo trainierst du eigentlich?
Auf den Malanser Strassen mit dem Velo oder sonst im Sihlhölzli oder Lezigrund Zürich.

Weshalb trainierst du in Zürich und nicht in Chur?
Ich habe mich vor neun Jahren dem LAC TV Unterstrass angeschlossen. Der Hauptgrund war, dass der Verein eine auf Sprint spezialisierte Gruppe hat, und dass damals auch andere behinderte Leistungssportler dort trainierten. Die Anlagen die uns dort zur Verfügung stehen sind super und ich hätte (mal abgesehen vom Sonntag) eigentlich immer eine Trainingsmöglichkeit. Zudem sind die Verbindungen mit dem ÖV top, was man von Chur nicht gerade behaupten kann. Wer schon mal von der Sportanlage Sand am Abend mit Bus und Bahn nach Malans gefahren ist, weiss wovon ich spreche. Und dann sind da natürlich auch noch die Leute, einige kenne ich ja schon immerhin 9 Jahre.

Wie bist du eigentlich betreut?
Ich habe einen Trainer, das wars. Der Trainer hat bei mir aber eher beratende und beobachtende Funktion. Die Trainings stelle ich mir seit Jahren selbst zusammen. Dafür habe ich genug Erfahrung. Aber es kommt schon immer mal wieder vor dass ich noch andere Meinungen einhole.

Woher nimmst du eigentlich die Disziplin?
Erstens ist es wesentlich einfacher 6 mal die Woche zu Trainieren als nur 2 mal. Bei Sechs mal hat man so eine Routine. da sind die Trainings einen festen Bestandteil, es gibt nichts daran zu rütteln. Genau das ist das Problem vieler Breitensportler. Dann lässt man mal ein Training da aus mal eins dort, mit der Zeit reisst das ein und man trainiert immer unregelmässiger. Bei schlechtem Wetter sollte man nicht über das Wetter nachdenken, sondern einfach Trainieren gehen, das Wetter wird nicht besser, nur weil man sich darüber aufregt. Es hilft auch sehr, in Gruppen zu trainieren. Am schwersten ist die Disziplin alleine zu halten.

Macht dir das Training eigentlich immer Spass?
Ich trainiere jetzt seit 20 Jahren durchschnittlich 5 mal die Woche. Ihr glaubt nicht im Ernst dass man da immer Freude am Training hat oder? Natürlich gibt es Trainings die man verflucht, die macht man dann einfach, basta. Das gehört dazu, aber die Mehrheit der Trainings macht Spass.

Was reizt dich eigentlich so am Leistungssport?
Ich glaube es ist das „etwas können, was andere nicht schaffen.“

Noch Fragen an mich? schreibt sie mir!!!

Ziele 2016!!!

Ich könnte jetzt lange darüber schreiben, will ich aber nicht. Das sind meine Ziele für das Jahr 2016!!!

  • Das rechte Bein durchstrecken und richtig ansteuern können.
  • Mindestens ein Wettkampf 100m für den LAC TV Unterstrass laufen
  • Comeback in der IT Welt, und damit auch mal was verdienen.

Ja, und jetzt seit ihr dran, was sind Eure Ziele 2016?

Mögliche neue Erkenntnisse im Training mit spastischen Muskeln

Hallo zusammen

Erst man eine gute Nachricht, im letzten Training des Jahres 2015 schaffte ich es, die inaktiven spastischen Muskeln in einem normalen Lauftraining einzubinden. Und das ohne Extraeinladung. Das ist ein guter Teilerfolg, die Koordination der Muskeln lässt allerdings noch zu Wünschen übrig. Was mich stutzig machte, warum wurden die Muskeln trotz Training nicht kräftiger?

Auf der Suche nach Antworten kam ich auf folgende These. Jeder Körper hat eine gewisse Regenerationszeit. Diese braucht ein Körper um alte Muskelzellen auszutauschen und die Muskeln aufzubauen. Deswegen braucht man zwischen den Trainings ein gewisse Pause. Macht man zu früh ein Training, stört man den Muskel im Regenerationsprozess. und der Muskel baut ab oder kann zumindest keinen Ausbau machen. Hat man zu viel Pause zwischen den Trainings, baut der Muskel auch wieder ab, weil er keine Impulse bekommt. Der Trainingsrythmus ist also ein wichtiger Bestandteil für ein erfolgreiches Training. Das ist allgemein bekannt. Meine Regenerationszeit liegt bei etwas unter 24h, doch gilt das für alle Muskeln, auch für solche die nun 35 Jahre gefaulenzt haben?

Meine Vermutung ist „Nein.“ Ich kann mir gut vorstellen, dass solche Muskeln einen Regenerationszyklus haben wie die eines Menschen der nie wirklich Sport gemacht hatte. Deswegen füge ich ab nun bei allen Trainings die die spastischen Muskeln belasten eine Pause von 2 vollen Tage ein. Ich werde nur am Mittwoch und am Samstag die spastischen Muskeln trainieren. Die anderen Tage mache ich Trainings die die spastischen Muskeln nicht belasten.

Trainingsänderung

Hallo zusammen

Ich sagte ja bereits, dass ich nun in einer grossen Probephase stecke. Zum rumprobieren gehören auch Fehltritte. Das Direkttraining der spastischen Muskeln hat leider einen unschönen Nebeneffekt. Es beeinträchtigt die intramuskuläre Koordination. Das heisst, das Zusammenspiel der Muskeln funktioniert nicht mehr so sauber. Zur Zeit beobachte ich, dass die spastischen Muskeln dann viel zu lange im „Spann Modus“ bleiben. Das hat natürlich einen Einfluss auf den Bewegungsablauf und ist wahrscheinlich die Hauptursache für meine Probleme mit den Aduktoren.

Aufgeben möchte ich aber das Direkttraining noch nicht ganz, und so kombiniere ich es nun mit Trainings die die intermuskuläre Koordination fördern. Vor allem Fahrradtrainings mit hohen Kadenzen stehen da im Mittelpunkt. Sofern das Wetter nicht komplett einen Strich durch die Rechnung macht, dauert der Kombinationsversuch einen Monat. Sollte das Fahrradfahren auf Grund der Witterung kaum möglich sein, wird er möglicherweise verlängert.

Das sind die News von meinem Sport Projekt.

Gruss Raphael

4. Trainingswoche, weniger hart aber gut

Hallo zusammen

Die Trainingswoche ist zwar noch nicht fertig, noch steht ein nasskaltes Training mit dem Fahrrad bevor. Für eine kurze Bilanz sollte es trotzdem reichen.

Diese Woche war eigentlich eine easy Woche. Ich habe ja zurückgeschraubt, nach dem sich vorige Woche die einige Muskeln von mir verabschiedeten. Wichtig war mir einfach, dass ich gewisse spastische Muskeln am ende spüre. So weiss ich, dass sie was getan haben 😉

Am Mittwoch war es nicht ganz einfach die Muskeln aus den Reserven zu locken. Doch am Ende gelang es mir dann doch noch. Eine alte bekannte Beschwerde am rechten Fuss tauchte wieder mal auf aber sonst war alles im grünen Bereich.

Wie bereits geschrieben, der harte Teil steht erst noch bevor. Morgen bei bestimmt nicht allzu schönem Wetter.

Ich möchte hier noch all den Menschen danken, die sich ideell in dem Projekt einbrachten, es freut mich, dass das Projekt in der Sportwelt auf Interesse stösst. Um evtl. Fortschritte festzustellen ist es natürlich noch zu früh

Mit Leicht geändertem Trainingspan zurück im Training

Die Erfahrung letzte Woche hat mich dazu veranlasst, meinen Trainingsplan leicht anzupassen. Eine Gleichgewichtsübung wurde ersetzt und eine Kraftübung wurde stark reduziert. Damit hoffe ich nun besser zu fahren.

Gestern machte ich auf dem Laufband noch eine spezielle Entdeckung. Mein Gleichgewichtssinn in den Ohren funktioniert ja eigentlich nicht. Das halten Des Gleichgewichtes geht bei mir nur über die Augen. Das führt auf dem Laufband zu einem speziellen Effekt. Da ich beim Laufband an Ort und Stelle bleibe, jedoch aber vorwärts gehe, gerät mein Gleichgewicht durcheinander. Ich kann nur auf dem Laufband laufen, wenn ich mich an den Griffen halte. Diese Entdeckung machte ich schon vor einigen Jahren.

Um den Gleichgewichtssinn der Ohren zu trainieren, hab ich in den letzten Trainings immer wieder versucht, auf dem Laufband zu laufen, ohne mich zu halten. Neben dem hab ich noch eine Übung bei der ich einfach so mit geschlossenen Augen laufe. Bei beiden Übungen merke ich regelrecht, mein Hirn zu arbeiten beginnt. Dann machte ich den Versuch auf dem Laufband zu halten, und die Augen zu schliessen. Obschon ich die Sicherheit durch das Halten habe, begann mein Hirn zu arbeiten. Der grosse Unterschied ist, dass ich die Übung wesentlich länger machen kann, da ich nicht umfalle.

Im gestrigen Training machte ich folgendes:

  • Stabilisierung
  • Gleichgewicht
  • Sprungkraft (sehr vorsichtig)
  • 5 x 50 Meter locker aber zügig gelaufen
  • Quadroceps Training (reduziert)

Gleichgewicht wurde nicht weniger, jedoch andere Übungen. Stabilisierung  blieb gleich. Sprungkraft habe ich reduziert, da ich vergangene Woche Probleme mit den Waden bekam. Das Quadroceps Training habe ich nun nach den Läufen platziert, und stark reduziert. Bei den Läufen fehlte einer, eigentlich sind es 2 x 3 x 50 m. Bei den Läufen war einer ok, die anderen waren eher schlecht.

Alles in allem werde ich nun versuchen, das Training so vier Wochen durchzuziehen. So lange braucht es mindestens bis man einen Effekt sehen kann. Ob der Ansatz, die Spastischen Muskeln direkt zu trainieren, der richtige ist, werde ich nach diesen vier Wochen entscheiden.

Muskeln im Generalstreik

Hallo zusammen

Motiviert habe ich gestartet, und um ehrlich zu sein, ich habe nichts ausgelassen. Meine Strategie war, die spastischen Muskeln aus den Reserven zu locken. Dazu verwendete ich die Direkt Training Methode. Diese kann sicher nicht von allen Spastikern angewendet werden, denn es braucht ein hohes Mass an Körpergefühl. Die Methode ist aber eigentlich ganz einfach. Ich versuche die spastischen Muskeln selbst zu trainieren. Das Problem ist nur, dass spastische Muskeln generell die Arbeit erst mal verweigern. Erst mal versuchen sie jegliche Arbeit auf Nachbarmuskeln abzuschieben. Wenn das nicht funktioniert, ignorieren sie erst mal alle Befehle vom Hirn. Mit etwas Glück und viel Geduld kann das Hirn dann aber nach versenden mehrerer Extraeinladungen dann doch einen Erfolg landen, und die Muskeln spannen an.

Bis zu 10 mal schwächer als die übrige Muskulatur.

Spastisch sind meist nicht ganze Muskeln, sondern nur Muskelfasern. Das einzige was diese Fasern zu bieten haben, sind einen hohen Muskeltonus (Grundspannung) Kraft haben diese Muskeln meist nicht. Messungen an Kraftgeräten bei mir brachten einen schockierenden Wert zu tage. Einige Muskelgruppen liegen zehn mal unter der Soll-Leistung. Das ist natürlich ein Inakzeptables Defizit. Bei mir betroffen sind vor allem Die Quadroceps und die Wadenmuskulatur. Wobei die beiden Muskeln unterschiedlich mit der Spastik umgehen. Die Wadenmuskulatur erhöht beim Rennen einfach den Tonus so massiv, dass sich die Füsse in einer Position halten. Ein Wegdrücken kennen meine Waden nicht. Die Quadroceps hingegen gehen in eine passive Rolle. Wenn ich Laufe dann arbeite ich fast nur mit den vorderen Oberschenkel. In einen Ziehenden Laufschritt komme ich nicht. Das Linke Bein wäre zwar in der Lage zu ziehen, aber auch erst seit etwa 12 Jahren. Ich arbeitete mit Sprungtraining und Viberationsplatte an der Wadenmuskulatur, für den Quadroceps verwendete ich Kraftgeräte.

Muskeln in Generalstreik

Die Übungen sind zugegebenermassen der absolute Horror. Aber dass die Muskeln angesprochen wurden, merkte ich heute, als die Muskeln mit einer fast Verhärtung in den Generalstreik gingen. Alles was die Muskeln dabei aushandeln konnten war eine Pause. Die Übungen werden wieder gemacht, ob ihnen das passt oder nicht. Ob sich durch das Training die Spastischen Muskeln tatsächlich aufbauen lassen und was das für einen Einfluss auf die Spastik hat bleibt offen. Aussagekräftige Ergebnisse erwarte ich frühestens in drei Monate.

Erste Bilanz nach einer Woche Spezialtraining

Hallo zusammen

4 Spezial Trainings a 2h, 120km mit dem Fahrrad und einen Muskelkater am Hintern, so sieht die Bilanz der ersten Woche aus. Der Muskelkater zeigt, dass ich doch nicht überall so fit bin, wie ich es sein sollte, aber das kriegen wir bestimmt noch hin.

Die Trainings haben vorwiegend zwei Schwerpunkte, Gleichgewicht und Direkttraining der spastischen Muskulatur. Während ich am Montag erst mal vor allem rum probierte, und neue Übungen austestete ging es am Mittwoch richtig los. Ich machte viele Sprünge. Etwas was ich hasse. Denn erstens sind meine Waden ziemlich Arbeitsfaul und zweitens fällt mir das anziehen der Beine sehr schwer. Ich machte erst Sprünge mit beiden Beinen über eine Linie mit dem Versuch, die Beine so weit wie möglich nach oben zu ziehen. Ein paar gute Sprünge schaffte ich tatsächlich. Nach dem Mittwoch Training spürte ich meine Waden.

Am Freitag und am Montag stand dann vorwiegend Gleichgewicht auf dem Programm. Ob das Gleichgewichtstraining auch tatsächlich wirkt, kann ich noch nicht sagen. Aber das habe ich auch nicht erwartet, das braucht schon ein paar Trainings mehr. Am Montag machte ich noch Stabilisierung… puh, die hab ich bitter nötig. Ich weiss nicht, ob der Muskelkater von den Stabiübungen kommt, oder doch vom Training des Quadroceps (meinem spastischsten Muskel) Jedenfalls hätte ich die Quadroceps Übung besser auf den Schluss des Training gespart. Anschliessend machte nämlich mein rechter Oberschenkel zu. Die geplanten 2 x 3 x 50m konnte ich so vergessen. Immerhin scheint die Message beim Herrn ober Spastik Muskel angekommen zu sein. Fertig Ruhepause jetzt wird gearbeitet!

Etwas schwieriger verhält es sich mit dem Konditionstraining. Auf der Tour hab ich bemerkt, dass zu lange Touren die Spastik ansteigen lassen. Das Problem, um die Kondition zu trainieren, muss ich längere Distanzen am Stück fahren. Es ist aber auch wichtig, die Spastik auf einem tiefen Level zu halten. sonst bringt das ganze Training wenig. Momentan mach ich das so, dass ich die Konditions Einheiten so kurz wie möglich und so lang wie nötig halte. also etwas über 40 min. zwischen den Einheiten mache ich dann eine Pause. Eigentlich wollte ich zwei mal die Woche 50 km fahren. Ich dachte, das wäre nach der Tour kein Problem. Doch die neuen Pneu (Spikes) bremsen recht massiv, und ich fahre wieder auf der Dorf route. Will heissen Dorf auf und Dorf ab. Was viele Höhenmeter gibt. So muss ich mich aktuell mit 30 km zu frieden geben. Mein Ziel bleibt aber die 50er Marke. Es ist mir aber aktuell wichtiger, die Spastik tief zu halten, als Kilometer zu jagen.

Für den Anfang war die Woche bestimmt nicht schlecht, aber auch nicht das gelbe vom Ei. Es wird wohl noch einige Anpassungen am Trainingsplan geben, bis alles passt. Ich bin ja auch erst am Anfang des Projektes.

Mein Ziel ist, normal zu gehen, was ist deins?

Provokativ prangt dieser Schriftzug auf einer meiner Trainings-T-Shirts. Dass dies weit mehr als ein netter Spruch ist, werde ich euch in den folgenden Monaten beweisen. Am Montag ging ich nach Zürich um erste Vorbereitungen für mein Spezialtraining zu treffen. Normalerweise startet meine Gruppe erst Anfangs November, deshalb rechnete ich eigentlich nicht mit vielen Leuten. Doch weit gefehlt, alle – restlos alle waren da. Das war für mich wie ein Arschtritt. Meine Kollegen machen weniger lang Trainingspause als ich, geht’s noch?!? Die einzig richtige Reaktion war, meine Trainingspause mit sofortiger Wirkung zu beenden. Dass ich mein Geburtstag statt in gemütlicher Runde auf dem Trainingsplatz verbringen werde, ist mir nicht nur scheiss egal, es freut mich sogar richtig! Mein Gegner – die Behinderung – soll kommen, ich mache Hackfleisch aus ihr!!!

Das letzte mal, als ich so viel Angriffslust verspürte stand mir ein Gegner, namens Krebs gegenüber. Er gab sich wirklich mühe, moutierte und hielt mich länger auf Trab als geplant. Aber letzten Endes schaffte er es gerade mal ein paar Trainingspausen zu erzwingen. Trotz der Krankheit war diese Saison eine meiner besten. Eigentlich ein Buch wert.

Doch wer interessiert sich für die Vergangenheit? Geschichte wird heute geschrieben, im hier und jetzt!!! Und nein, ich bin nicht abgehoben. Ich bin mir sehr wohl bewusst, wie winzig die Chance ist, dass ich gegen die Behinderung gewinne. Aber wo wäre die Welt heute, wenn es nicht immer wieder Menschen gegeben hätte, die neue Wege beschritten haben.

Viele Menschen haben Träume und auch Ziele aber die wenigsten trauen sich dazu zu stehen. Mein Ziel ist normal zu gehen, was ist deins?