Provokativ prangt dieser Schriftzug auf einer meiner Trainings-T-Shirts. Dass dies weit mehr als ein netter Spruch ist, werde ich euch in den folgenden Monaten beweisen. Am Montag ging ich nach Zürich um erste Vorbereitungen für mein Spezialtraining zu treffen. Normalerweise startet meine Gruppe erst Anfangs November, deshalb rechnete ich eigentlich nicht mit vielen Leuten. Doch weit gefehlt, alle – restlos alle waren da. Das war für mich wie ein Arschtritt. Meine Kollegen machen weniger lang Trainingspause als ich, geht’s noch?!? Die einzig richtige Reaktion war, meine Trainingspause mit sofortiger Wirkung zu beenden. Dass ich mein Geburtstag statt in gemütlicher Runde auf dem Trainingsplatz verbringen werde, ist mir nicht nur scheiss egal, es freut mich sogar richtig! Mein Gegner – die Behinderung – soll kommen, ich mache Hackfleisch aus ihr!!!
Das letzte mal, als ich so viel Angriffslust verspürte stand mir ein Gegner, namens Krebs gegenüber. Er gab sich wirklich mühe, moutierte und hielt mich länger auf Trab als geplant. Aber letzten Endes schaffte er es gerade mal ein paar Trainingspausen zu erzwingen. Trotz der Krankheit war diese Saison eine meiner besten. Eigentlich ein Buch wert.
Doch wer interessiert sich für die Vergangenheit? Geschichte wird heute geschrieben, im hier und jetzt!!! Und nein, ich bin nicht abgehoben. Ich bin mir sehr wohl bewusst, wie winzig die Chance ist, dass ich gegen die Behinderung gewinne. Aber wo wäre die Welt heute, wenn es nicht immer wieder Menschen gegeben hätte, die neue Wege beschritten haben.
Viele Menschen haben Träume und auch Ziele aber die wenigsten trauen sich dazu zu stehen. Mein Ziel ist normal zu gehen, was ist deins?