Vor etwas mehr als einem Monat habe ich über Änderungen in meinem Laufstil geschrieben. In diesem Blog habe ich damals über den Trainingsstand und über die damit verbundenen Probleme berichtet. Damals schrieb ich auch, dass der Körper dauernd neue Impulse braucht, damit er nicht einfach wieder in das alte Muster zurückfällt.
Genau das scheint jetzt nicht mehr der Fall zu sein. Denn obschon ich über die Festtage keine Impulse setzte, scheint der Körper an dem neuen Laufstil festzuhalten. Einige werden sich nun fragen, wie es dann mit den unschönen Begleiterscheinungen aussieht.
Eine Zeit lang waren diese wirklich schlimm. So schlimm, dass sie den Alltag wirklich negativ beeinflussten. Ich musste ständig aufpassen, dass ich nicht hinflog und manchmal liessen sich Stürze auch gar nicht vermeiden. Doch momentan geht es langsam aufwärts. Die Muskelkoppelung ist zwar noch vorhanden, aber sie schwächt sich ab. Nun heisst es an den neuen Bewegungsmuster arbeiten.
Meine Gangart sieht momentan schlechter aus als früher. Das hängt vor allem damit zusammen das ich gewisse Kompensationsmethoden aufgegeben habe obschon die neuen Bewegungsmuster noch nicht bereit sind. Zwar versucht mein Körper immer wieder mal, neue Muster anzuwenden, meist geht der Schuss aber nach hinten los, da die Muskelkoppelung alles zerstört. Wenn das mal nicht der Fall ist, lässt sich im Ansatz erahnen welche Energien hier freigesetzt werden könnten.
Die Tatsache, dass mein Körper nun tatsächlich bereit ist, neue Muster zu lernen und die kurzen Lichtblicke, wenn es mal zwei drei Schritte besser klappt, lassen mich hoffen. Schnelle Erfolge erwarte ich allerdings keine. Alles in allem bin ich aber optimistischer denn je, dass die Behinderung nicht einfach in Stein gemeisselt ist. Ich glaube sogar, dass mein Sieben Jahres Ziel aufgehen könnte, und ich in der Saison 2025 normal gehen kann. Und selbst wenn das nicht ganz so sein sollte, dann glaube ich doch noch an grosse Fortschritte.
Ja, das Ziel normal gehen habe ich mir schon mindestens sieben mal gesteckt, und bin kläglich gescheitert. Doch der Unterschied zu früher ist, dass ich ganz andere Waffen in der Hand habe. Ich habe endlich Trainingsmethoden gefunden die wirken! Ich habe in den letzten Jahren viel Zeit investiert, meine Behinderung zu verstehen. Es lassen sich eben nicht alle Ziele auf biegen und brechen durchsetzen.
Der Weg dorthin ist leider sehr hart und man muss offenbar auch herbe temporäre Rückschläge einstecken können. Das ist besonders übel, weil sie meist auch den Alltag betreffen. Der Frontalangriff auf die Behinderung wird im neuen Jahr sogar noch forciert. Und die Opferbereitschaft meinerseits ist hoch. Neben dem „Grab der Stützräder“ und dem „Grab des Lymphdrüsenkrebs“ ist noch ein Platz frei. Der ist für dich bestimmt liebe Behinderung! Geniesse deine Triumpfe noch solange sie noch da sind!!!