Hab ich jetzt aufgegeben?

Leute die mich kennen werden etwas blöd schauen. denn ich sitze im Rollstuhl, oder schiebe ihn vor mir her. Für Leute die mich vom Sport kennen wird das ein Schocker sein. Raphael, der unnachgiebige Kämpfer hat aufgegeben?

Rollstuhl im Büro

Erst mal zur Beruhigung. Der Rollstuhl ist nur geliehen, und dient als Backup. Doch wie kam es so weit? Im vergangenen Monat hatte ich drei mal ganz komische Kniebeschwerden. Sie kamen wie angeworfen und gingen nach unterschiedlicher Zeit wieder in kürzester Zeit weg. Während den Beschwerden war ich teilweise nicht in der Lage, das Knie zu belasten. Ich machte keine falschen Bewegungen, Ich hätte mir vorstellen können, dass es eine alte Sportverletzung ist, die mich einholt. Doch der Arzt konnte nichts so eindeutiges feststellen, und stellte mir erst mal ein Physio Rezept aus.

Da ich mobil bleiben muss, liess ich mir auch ein Rezept für einen Rollstuhl aussteilen. Zugegebenermassen nicht garade das drehfreudigste Teil, aber als Notnagel tut er es.

Morgen bin ich im Folterkeller (Physio) angemeldet. Das etwas spezielle dabei ist, die Beschwerden tauchen immer dann auf, wenn ich vorher besser gelaufen bin. Und das löst einen Kampf in meinem Kopf zwischen der „Vernunft Stimme“ und dem Sportlerherz.

Ich gebe Euch heute mal einen Exklusiven Einblick was die so miteinander quatschen 😉

Sportlerherz: „Endlich hast du es kappiert, morgen bist du in der SportClinic Phyio in Zürich. Endlich wieder mal im Stadion Letzigrund. Ich sagte schon immer, du gibst noch mal das Comeback.

Vernunft: „Sonst gehts dir noch gut, oder? Das Knie wird niemehr ein Comeback ertragen, das ist durch. Du kannst froh sein, wenn die Beschwerden weggehen.“

Sportlerherz: „Und warum meldet sich das knie dann immer nach dem du gut gelaufen bist. Die beschwerden können auch gerade so gut durch Fortschritte ausgelöst sein, vielleicht stehst du kurz vor einem grossen Schritt!!!“

Vernunft: „Ach halt die Fresse, Raphael hat jahre um jeden kleinsten Fortschritt gekämpft, weshalb sollte es ihm jetzt gelingen“

Sportlerherz: „Und was war mit dem Bahnhofsprint gestern, als Raphael den Rollstuhl die Rampe in Cham hochgeschoben hat. Ein 50m Sprint vom feinsten und das mit gewicht.

Bemerkung: den Zug hab ich daruch tatsächlich noch erwischt 😉

Vernunft: „Vom feinsten war der nicht, da fehlt noch viel, aber ich gebe zu, Raphael war da selbst erschrocken.

Sportlerherz: „Und was ist mit der Schuhabnützung, die ist doch bei den Schuhen anders.“

Vernunft: „Die Schuhe sind noch zu neu um das zu beurteilen, aber ja, da ist was.“

Vernunft nach einer Pause: „Ich glaub einfach nicht mehr dran, ich will nicht dran glauben. Erzähle mir mal, wie Raphael Vefko und Training unter einen Hut bringen soll, das geht nicht!“

Sportlerherz: „Genau dieser Pessimismus kotzt mich an an dir! Wo wäre Raphael heute, wenn ihr immer nach deiner Devise gegangen wäre? Er wäre wohl in der Krebszeit gestorben!“

Verstand: „Raphael hat doch selbst schon sein Ziel normal zu laufen aufgegeben“

Sportlerherz: Ja, aber nur weil er mich beharrlich ignoriert! Aber wenn er glaubt, ich werde leiser, dann schneidet er sich! Ich glaube an ihn und seine Mission, und die ist erst zu Ende wenn Raphael tot, oder die Behinderung geschlagen ist. So eine Mission hat keine Altersgrenze.

So Leute, wir lassen die beiden nach der Physio morgen weiterdiskutieren.

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