Auf Ende Saison gebe auch noch mein letzter Sport auf, den ich gemacht habe… die Leichtathletik. Die Zeit des Leistungssportes ist damit für mich vorbei. Es war eine echt tolle Zeit. Ich habe viel daraus mitgenommen. Aber dazu noch am Schluss was.
Alles begann, als ich als zwölfjähriger Junge meine Unihockey Bälle ans Garagetor knallte. Da stellte ich mir eine volle Zuschauertribüne vor, wo alle mir zujubelten. Wie geil muss das sein, von anderen bewundert zu werden, Vorbild sein zu dürfen. Seit dem Moment an wollte ich nur eins, Spitzensportler werden!
Ich habe das mit den Trainings sehr ernst genommen. Hatte aber auch das grosse Glück, selten Verletzungen zu haben. Die harten Trainings waren mein Markenzeichen. Ich war bereit, immer noch ein Spürchen mehr zu machen als der Rest. Mit 19 Jahren war ich bereits das Aushängeschild im Schweizer Behindertenunihockey.
Doch damit gab ich mich nicht zufrieden. Ich wollte mehr, ich wollte mit Nichtbehinderten mithalten können. So wurde das Training immer mehr zu einer höheren Mission, dem Kampf gegen die Behinderung.
Auch wenn ich es nie an ein sportliches Grossereignis schaffte, bewundert wurde ich trotzdem. Wenn ich die Kommentare, wo mir Menschen ihre Bewunderung aussprachen, alle aufschreiben wollte, würde das mehrere Blogs geben. Einige für die ich Vorbild sein durfte, sind heute selbst sehr erfolgreiche Sportler.
Einige Erlebnisse werden mich für den Rest meines Lebens begleiten. Etwa der Moment wo ich mit 19 Jahren die Stützräder von meinem Velo abmontierte, und ohne davon fuhr. Oder die Kresbssaison, wo ich trotz Krebs, Chemotherapie, Operation fast voll durchtrainierte. Die 196km mit dem Fahrrad innert 24h im 2002 oder die Sport of Hope Tour 2015. Alles Erlebnisse, die mir niemand mehr nehmen kann, und die mich prägten.
Ende Jahr werde ich nun auch mein letzter Sportverein, den LAC TV Unterstrass in Zürich verlassen. Die Sprinter Gruppe war über ein Jahrzehnt meine sportliche Heimat. Ich danke allen die mit mir zusammen auf den Trainingsplätzen standen. Ich erwähne jetzt keine Namen, da ich sonst bestimmt irgendwen vergessen werde.
Auch all den Zuschauern auf den Wettkampfplätzen möchte ich danken. Manchmal kriege ich Gänsehaut, wenn ich Videos von meinen Sprints sehe, und dann bemerke, wie ich angefeuert wurde. Aber noch viel mehr spornten mich die Gespräche nach den Läufen an. Leute die mir sehr persönlich ihren Mut zusprachen.
Wenn ich eines gelernt habe, dann dass viel mehr möglich ist, als man glaubt. Sport hat mir gezeigt was machbar ist. Doch meine Prioritäten liegen jetzt anders. Ich habe mit Vefko ein Projekt was mir Spass macht, und wo ich drin aufgehen kann.
Allen, die mich auf meiner Sportlaufbahn betreut, begleitet, mittrainiert, mitgefiebert und unterstützt haben, vielen dank! Ich möchte mich bei allen verabschieden, die mich bewundert haben. Es war mir eine Ehre, Vorbild sein zu dürfen. Denkt dran, ihr habt diese Zeit nur einmal. Gebt daher Vollgas, und vergesst im Eifer des Gefechtes nicht die schönen Augenblicke zu geniessen… GO FOR IT!!!
Ex Sportler Raphael
Auch wenn du dich sportlich etwas zurückziehen musst, hast du da sehr viel erreicht. Respekt. Ich bewunder dich jedoch mehr wegen deinen Fähigkeiten die du sonst erarbeitet hast. Besonders in der IT. Freut mich sehr mit dir arbeiten zu dürfen.
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