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Linux Desktop in der Evaluierung

Als ich vor knapp neun Jahren von Mac auf Windows wechselte, fragten mich viele: Warum eigentlich nicht Linux. Als Open Sourceler wäre ich doch prädestiniert für so einen Schritt. Doch für mich war die Zeit dafür einfach noch nicht gekommen. Warum die Zeiten jetzt meiner Meinung nach besser sind, werde ich in einem anderen Blog erwähnen. Doch heute wage ich die Evaluation und habe Ubuntu Desktop paralell zu Windows im Dual Boot installiert.

Ich muss dazu sagen, dass wir bei Vefko bewusst die Infrastruktur so gehalten haben, damit Betriebssysteme neben MacOS und Windows in Frage kommen. Wir haben LibreOffice statt Office 365, Matrix statt Microsoft Teams und Nextcloud statt dem OneDrive. Diese Strategie erleichtert den Move natürlich erheblich.

Bild vom Ubuntu Desktop mit violettem Hintergrundbild, worauf schemenhaft eine Qualle abgebildet ist.Am rechten Bildschirmrand ist ein horizontales Dock mit den Programmen zu sehen

Ich muss dazu auch sagen, dass mein Laptop Ubuntu zertifiziert ist. Es sollte also keine grösseren Schwierigkeiten machen, das System zu installieren. Die Installation ist eigentlich relativ problemlos. Man braucht nur die Partition von Windows zu verkleinern. Wenn man dann Ubuntu von einem USB Stick startet, bietet Ubuntu automatisch an, der leere Teil der SSD für eine neue Patition zu nutzen.

In den 6 Tagen in denen ich das System nutze, sind mir bis jetzt nur kleinere Problemchen aufgefallen. Und alle haben irgendwie mit dem speziellen Setup zu tun. Mein 14″ Notebook hat ne hohe Auflösung. Beim Arbeiten auf dem Notebook Bildschirm, wird daher gezoomt. So dass die Auflösung rund 150dpi entspricht. Bei meinem externen Bildschirm am Arbeitsplatz ist das aber nicht der Fall. Element (App für den Matrix Chat) nutzt manchmal nach dem abdocken die Zoom einstellungen nicht mehr. Es betrifft aber nur Element.

Sound scheint mit Docking machmal auch nicht ganz so einfach zu sein. Beim Andocken wechselt das System automatisch auf den Audio Ausgang der Docking Station. Es erkennt nicht, das an der Docking Station keine Lautsprecher hängen.

Aber es gibt auch Vorteile. Einer der grössten ist natürlich die Packetverwaltung. Das man alle Programme auf ein mal updaten kann, spart einfach eine Menge Zeit. Der Drucker im Geschäft funktionierte auch direkt „out of the box“ wo auf Windows extra Treiber installieren muss. Und dann wäre da noch die Performance. Auch wenn Windows 11 nicht das lahmste Windows ist. Gegenüber Linux ist es eben doch eine Schnecke. Der Lüfter dreht bei vergleichbaren Arbeiten viel weniger hoch. Das macht sich vor allem auch bei Batteriebetrieb bemerkbar.

Bis jetzt sieht es gut aus, und es ist gut möglich, dass ich hauptsüchlich auf Ubuntu wechsle. Was die Anderen von Vefko machen, ist ihnen überlassen. Jedoch wird auch bei mir weiterhin ein Windows paralell installiert sein. Denn es gibt immer Kundenaufträge, für die man ein Windows braucht.

Linux Subsystem auf Windows als Webserver missbrauchen

Nicht Techniker brauchen diesen Blog nicht zu lesen.

Wer beruflich mit Linux Webserver zu tun hat und aber zum Entwickeln lieber Windows als Plattform verwendet, kennt das Problem. Man möchte die Website gerne lokal bearbeiten und testen, doch was verwende ich dafür? Eine Möglichkeit ist XAMPP, das ich in einem Blog auch schon vorstellte. Das Problem: Die Programme Apache, MySQL und PHP sind nicht komplett identisch auf allen Plattformen. In details kann es zu Abweichungen kommen. Wenn also eine Web Applikation auf XAMPP läuft, ist man nie ganz sicher ob sie dann auch auf dem Webserver läuft.

Seit mehr als einem Jahr gibt es für Windows ein Linux Subsystem. Dieses wurde vorwiegend für Administratoren von Linux Servern hinzugefügt. Denn es bringt die Linux Commandline endlich auch auf Windows. Das Linux Subsystem ist allerdings mehr als nur ein SSH Client. Es ist ein komplettes Command Line Linux auf einem Windows Rechner. Ich habe sogar munkeln hören, dass sogar XWindow Systeme darauf laufen sollten. Probiert hab ich es selbst noch nie und bestimmt ist es auch nicht dafür gedacht. Beziehen kann man das Ganze über den Microsoft Store, ist kostenlos und hat einige Linux Distros zur Auswahl.

Mich hat es letzthin wunder genommen, ob man auf das Linux Subsystem auch einen kompletten Webserver draufbringt. So dass man auf Windows einen LAMP Server hat. Die Antwort ist ja, man kann das. Man muss halt einfach in der Lage sein ein Webserver auf Linux von der Command Line aus einzurichten.

Doch was ist daran besser als eine VM zu nutzen? Man muss beim Subsystem nicht bridgen. Der Server ist direkt auf localhost verfügbar. Was ich allerdings bis jetzt noch nicht hingekriegt habe, war eine SFTP Verbindung zu dem Subsystem aufzubauen. Ich hab allerdings auch nicht lange versucht, da wir eh GIT nutzen, und ich dann jederzeit die aktuelle Version vom Internet holen kann.

Man muss natürlich darauf achten, dass man nicht gleichzeitig ein XAMPP am laufen hat, da es sonst zu Port Konflikten kommt. Das Subsystem ist zwar nicht das schnellste, das will gesagt sein, funktioniert aber wirklich gut. Ein Kuriosum gibt es allerdings. Will man das Subsystem ausschalten braucht man dafür die Windows PowerShell.

net stop LxssManager

Dieser Befehl stoppt dann das Subsystem. Ich finde das eine spannende Alternative, vor allem wenn man hin und wieder auch noch Shell Scripte und cmd Programme braucht. Viel Spass beim ausprobieren.

Ist Windows 10 wirklich eine Alternative zu Mac OS X?

Nie mehr Windows! Das sagte ich 1999 als ich als enttäuschter User von Windows 98 auf Mac OS (damals noch Classic) umstellte. Und diesen Spruch hört man oft von Leuten. Ich war lange glücklicher Mac User. Doch vor drei Jahren habe ich ihnen den Rücken zu gekehrt. Grund dafür war vor allem die Hardware, deren Preis Leistungsverhältnis für mich einfach nicht mehr vertretbar wahren kombiniert mit den Hunds miserablen (sorry, kann es nicht anders ausdrücken) Service von Apple. In diesem Blog habe ich darüber geschrieben.

Doch mit dem Hardware Wechsel stand leider auch ein Betriebssystem Wechsel an. Ich muss dazu sagen, dass ich neben den Mac OS immer auch Windows Betriebssysteme am laufen hatte. Allerdings nie als Hauptsystem. Nach einem einigermassen brauchbaren Windows XP schockierte uns Microsoft mit dem Windows Vista. Windows 7 war zwar wieder besser, aber es war halt immer noch Windows. So war meine Erwartungen an mein neues System vor drei Jahren nicht allzu hoch, doch ich wollte ihm eine Chance geben.

Und ich wurde positiv überrascht. Mit Windows 10 hat meiner Meinung nach Microsoft nicht nur ein XP Nachfolger geschaffen, sondern noch eine oben drauf gelegt. Vor allem in Sachen Stabilität und Performance ist Windows 10 ein Quantensprung. Mir ist Windows 10 Pro in den 3 Jahren keine zehm mal abgeschmiert wobei sich die Abstürze in den neueren Updates noch mal massiv verringert haben. Neuinstallation war nur einmal notwendig, und zur Verteidigung muss ich auch noch erwähnen, dass es ein Windows 8 Gerät mit Windows 10 Update war, zudem mit einer Vendor Version von Lenovo. Als ich dann das standard Windows 10 Pro drauf geladen habe, lief das Ding und läuft auch heute, drei Jahre später immer noch ohne Probleme.

An der Performance wurde definitiv gearbeitet. Windows läuft flott. Nur das Dateisystem ist noch ne lame Ente. Kopieren von vielen kleinen Dateien ist nach wie vor ein Spiessrutenlauf. Mit viel meine ich so 10’000 Aufwärts, also nichts was ein normaler Anwender jeden Tag macht. Auch punkto Sicherheit kann man heute auf zusätzliche Antivirus Programme verzichten. Der Windows Defender macht seinen Job ganz gut und saugt auch nicht die halbe Performance weg.

Treiberprobleme unter Windows war lange Zeit ein grosses Problem. Auch unter Windows 10 hatte ich ein Treiberproblem das wohl im Zusammenhang mit Intel Grafics 620 steht. Da gibt es einen nervenden Flacker Bug bei Videos. Meine Recherchen haben jedoch ergeben, dass der meinen doch recht speziellen Einstellungen für die Hyper-V geschuldet ist. Mit anderen Worten, ein normaler Anwender sollte nicht in dieses Problem laufen. Microsoft hat in Sachen Treiber sicher viel gemacht, dennoch kann man hin und wieder Treiberproblemen begegnen.

Und wie ist es mit der intuitiven Bedienung. Ja, da hat Microsoft leider wenig getan. Und hardcore Mac User werden da ihre Probleme haben. Windows ist der Meister der „Funktionen zu verstecken“ und selbst ich habe schon Funktionen gesucht. Wenn man professionell mit Computer arbeitet kann man sich da jedoch umgewöhnen. Aber für Leute die nur gelegentlich mal am Computer sind, ist Windows nach wie vor kein so tolles System.

Windows 10 bietet gegenüber Mac OS X aber auch Vorteile. So laufen auf Windows auch noch 10 Jährige Programme, was du auf einem Mac OS X vergessen kannst. Ebenfalls ist die Programmauswahl natürlich um einiges grösser. Ein weiterer Vorteil ist der Tablet Mode, womit Windows 10 auch auf einem Touch Bildschirm gut zu bedienen ist.

Langer Rede kurzer Sinn. Windows 10 hat sich zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten von Mac OS X entwickelt und das sagt jemand, der mal ganz scharf gegen Microsoft geschossen hat. Das Betriebssystem ist zumindest in der Pro Variante und in Kombination mit einer SSD wirklich gut zu gebrauchen.