Schlagwort-Archive: IV

Feindbild IV?

Sie gilt als konservativ, träge und als bestimmend. Die Schweizerische Invalidenversicherung (IV) hat keinen guten Ruf. Insbesondere bei den Beeinträchtigten triggert die Abkürzung IV automatisch die Alarmglocken. Und das nicht zu unrecht, die meisten machten schon schlechte Erfahrungen mit der Institution. Auch die meisten von Vefko könnten zahlreiche negativen Erfahrungen aufzählen. So ist es nicht verwunderlich, dass wir einen grossen Bogen um die Institution machten.

Doch wenn man in der Schweiz mit Behinderung zu tun hat, kommt man um diese Institution nicht herum. Denn sie ist staatlich und hat damit eine Monopolstellung. So schauten wir mit etwas bangen auf die ersten Kontakte mit ihr.

Gestern war es soweit, und was soll ich sagen. wir waren echt übberrascht. Das Gespräch war sehr konstruktiv. Dabei war die Ausgangslage auch bei uns nicht so einfach. Die IV hat ein relativ starres Korsett von Regeln und Gesetzen, an die sie sich halten müssen, die Beeinträchtigten sind aber Individuen, die einen Individuellen Weg brauchen.

Doch wir brachten es gemeinsam fertig, einen sehr guten Plan aufzustellen, keine Komfrontation, sondern Zusammenarbeit. Das war so gar nicht die IV wie ich sie kenne. Doch was genau war anders?

Wir haben im Vorfeld des Gespräches uns intern darauf geeinigt, volkommen offen in das Gespräch zu gehen. Auch war für uns von Anfang an klar, dass es uns nicht darum geht, das maximum für uns herauszuholen. Sondern die effizienteste Möglichkeit zu finden. Also ich weiss ja nicht, den meisten Menschen gehts ja wohl nicht drum möglichst viele öffentliche Gelder zu verbraten. (Ausnahmen mag es geben). Uns geht es doch da drum, wie wir uns so in die Gesellschaft eingliedern können, damit wir uns auch einbringen können. Und ich glaube die IV hat hier ein ganz ähnliches Ziel.

Das Problem ist doch, dass beide Parteien meist schon mit einem Schlachtplan in den Kampf äh sorry, Sitzung ziehen. Beide sehen den Feind im anderen. Die IV sieht den bereits schon den Simulanten, Abzocker usw. und die Beeinträchtigten sehen die grosse böse IV die sie am liebsten gleich wieder los haben will. Und da stehen sie nun, die beiden Tieger, bereit sich zu zerfleischen. Ja Himmel noch mal, wie soll auf so einer Basis eine konstruktive Lösung entstehen?

Wie wärs, wenn beide Seiten offen ins Gespräch gehen, eine Best case Lösung entwerfen, und dann geneinsam schauen, wie man diese in die gesetzlichen Vorgaben quetscht. Das letzte mag da und dort haarig sein, aber man kriegt das schon hin.

In unserem Fall hats gut geklappt, und dafür möchten wir der SVA Graubünden danken! Lasst uns nicht gleich Feinde sehen, wo evtl. Partner sind!