Was ist eigentlich mit dem Sport los?

Manchmal fühle ich mich schon ein bisschen beobachtet. Ich weiss nicht, wie viel ich in letzter Zeit die Frage hörte: „Machst du eigentlich keinen Sport mehr.“ Ja, ich war die letzten drei Wochen faul, und habe es geschafft, die ganze Zeit nicht einmal zu trainieren. Ist das jetzt ein Verbrechen? Andere machen den grössten Teil ihres Lebens Sportpause.

Ich würde diese „Sportpause“ vielleicht auch noch auf unbestimmt verlängern, wenn ich das könnte. Aber ihr wisst, ich kann mir das nicht erlauben. Der Zustand der Behinderung hängt zu stark vom Training ab. Dennoch wird sich vermutlich einiges ändern.

Ich will die Zeit, die ich in Training investiere deutlich reduzieren. Ebenfalls werde ich vermutlich kommende Saison keine Leichtathletik Lizenz mehr haben. Ich bin ja auch dieses Jahr nicht einmal gestartet. Meine Trainingsinfrastruktur ist aber nach wie vor auf Leistungssport ausgelegt. Ich bin in einem Verein angeschlossen der eine klare Leistungsorientierung hat. Habe theoretisch top Trainingsvoraussetzungen. Fahre aber für das Training fast 3h Zug und mache dann irgend ein easy Programm während sich die anderen abquälen. Das Passt für mich nicht mehr, braucht zu viel Zeit, die ich besser investieren kann.

Wäre ich nicht behindert, gehörte ich vermutlich zu der Sorte Leistungssportler, die sich nach Karrierenende komplett von der Sportwelt verabschieden. Denn ich habe Sport über viele Jahre gelebt, aber nun auch gesehen, und möchte nun meine Zeit in die neuen Projekte investieren. Das hätte allerdings Konsequenzen für meine Behinderung. Vermutlich wäre ich ohne Training nicht in der Lage, mein Gehen all zu lang zu erhalten.

Und ein Rollstuhl kommt für mich aktuell nicht in Frage. Ja, ich habe das tatsächlich ganz frei von Emotionen, und völlig rational für mich abgewogen. Ein Rollstuhl wäre in meiner Lebenssituation zu wenig Hilfsmittel, und zu viel Hindernis. Ganz abgesehen davon bin ich nicht bereit, das so lang erarbeitete einfach aufzugeben.

Was ist also mein Plan: Vermutlich werde ich den Trainingsstandort Zürich aufgeben und hier in der Umgebung etwas suchen. Ebenfalls habe ich mir bereits eine Gymnastikmatte bestellt. So kann ich auch zu Hause trainieren, wenn es bei der Vefko besonders stressig ist. Und natürlich werde ich hin und wieder aufs Velo gehen.

Mal sehen, wie die Lösung dann letztlich aussehen wird. Ich habe bis jetzt immer etwas gefunden, und das wird mir sicher auch jetzt wieder gelingen.

Ein Gedanke zu „Was ist eigentlich mit dem Sport los?

  1. Stephan - IT-Stuff : Friend : Endurance Junkie

    Ja, im Leben verschieben sich immer wieder die Prioritäten. Aber du weißt ja, einmal Sportler, immer Sportler 😉

    Irgendwie bleibt man dem Ganzen ja doch erhalten und in deinem Situation ziehst du eben die momentan für dich besten Schlüsse 👍🏻

    Und wie du schon geschrieben hast, Beruflich geht es bei dir ja ordentlich ab und du hast Ziele. Machst also alles richtig 😊👍🏻

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