Vorbereitung für ein entscheidendes Rennen

„Auf Eure Plätze“, Drei mal klatsche ich in die Hände und gehe zum Startpflock, gehe in die Startposition. Dann positioniere ich die Hände genau an der Startlinie. Hebe noch einmal den Kopf und denke „Go Raphi Go“. Dann den blick runter. „Fertig…“, der Startschuss, und die Muskeln beginnen zu arbeiten. Nach den ersten 15 Meter versuche ich zu ziehen. Die Muskeln einsetzen die seit 35 Jahren kaum was taten. Ich achte auf die Arm Bein coordination, sonst. 50.. 60, 70 Meter. Locker bleiben und hoch laufen, auf die Arme achten und schön ziehen 90… 100 Meter, geschafft, ich bin im Ziel!

Immer wieder spiele ich diese Szene mental durch. Im Sport ist vieles Kopfsache. Ich habe ein wichtiger Wettkampf diese Woche. Nein, ich muss keine Limite laufen. Aber diese Woche wird sich zeigen ob ich die Persönliche Bestleistung wieder knacken kann. Eine 25er Zeit traut mir mein Trainer diese Saison noch zu. Das ist drei Sekunden unter meiner jetztigen PB.

Jede Sekunde die ich wettmache geht auf Kosten der Behinderung und genau das will ich. Auch wenn mir das viele nicht glauben, es war ein harter psychologischer Prozess, soweit zu kommen. Bei allen Nachteilen die eine Behinderung hat, sie ist eben doch etwas sehr persönliches, ein Wegbegleiter. Vieles hätte ich ohne sie nie erlebt. Dennoch bin ich nun bereit, auf den grossen Schritt.

Eigentlich rechne ich nicht damit, dass ich schon dieses Jahr normal gehen werde. Aber klare Fortschritte sind sicher möglich. Unter anderem auch in Notwil diese Woche. Und wer weiss vielleicht geschieht ja doch noch ein kleines Wunder.

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