Die verkannte Nebenwirkung

Erst mal möchte ich allen danken, die mein letztes „Wort zum Donnerstag“ gelesen haben. Es hat mich dazu motiviert, eine zweite Auflage zu machen. Eigentlich wollte ich heute über das Thema „Fehler machen“ schreiben, doch das muss leider warten. Bei mir ist erst kürzlich ein Thema aufgetaucht, dass ich eigentlich schon lange gerne abgeschlossen hätte – Krebs.

Nein, keine Angst, er ist nicht zurück. Diesen Frühling ist es 10 Jahre her, als ich den Krebs endgültig besiegte. Damals sagte mir jemand: „Den Krebs hast du vielleicht besiegt, aber er wird dich für immer begleiten.“

Ich hatte das Glück, mich schon vor dem Krebs mit der Endlichkeit unseres irdischen Daseins befasst zu haben. Wahrscheinlich eines der grössten Tabuthemen unserer Gesellschaft. Der Tod hat schlicht keinen Platz und so leben wir auch – als würde es nie enden. Wir verschieben gerne alles auf Übermorgen, vor allem wenn es darum geht, mal über den eigenen Schatten zu springen. Ist unsere Angst vor dem Tod vielleicht die Angst, sich irgendwann eingestehen zu müssen, sein Leben nicht gelebt zu haben?

Jemand sagte mal, „wir bereuen nicht das was wir gemacht haben, sondern das was wir nicht gemacht haben.“ Ein erfülltes Leben zu leben ist keine einfache Sache, da es keine Rezepte dafür gibt. Aber ich bin der Meinung, dass es der Wert ist, es zu versuchen!

Eine „Lebensaufgabe“ hatte ich schon vor dem Krebs. Das ist die, dass ich irgendwann normal gehen will. Fragt mich nicht wieso gerade das, ich will es einfach. Den Krebs hat diesen Willen noch mal gestärkt. Ich weiss sehr wohl, dass das ein Ding der Unmöglichkeit ist, aber für Unmöglichkeiten habe ich mich noch nie erwärmen können.

Durch den Krebs habe ich plötzlich gemerkt, dass ich nicht alleine bin, der das Unmögliche versucht. Ich lernte Leute kennen, die seit 20 Jahren unter dem Boden sein sollten! Und wir motivieren uns gegenseitig. Solange ich auf diesem Planeten irgendjemanden finde, der das Unmögliche versucht, werde auch ich weiter kämpfen. Ich habe aufgegeben aufzugeben.

Und wer es bis hier her geschafft hat, darf natürlich auch wieder liken, sharen, weitergeben, was auch immer – Danke!

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