Am Sonntag dem 16. November 2014 hiess es für mich packen. Ich verreise für ein paar Tage nach Budapest. ApacheCon Europe ist angesagt. Um 23:30 fährt der Nachtzug von Sargans aus. Von da aus gehts über Wien nach Budapest. Eine knapp 11 Stündige Zugfahrt. Ziel ist das Luxushotel Corinthia in Budapest. Apache und insbesondere die Sponsoren der Konforenz scheuen wieder mal kein Aufwand um den Event zu einem unvergesslichen Erlebniss zu machen.
Viele behaupten, Nachtzug zu fahren sei unangenehm. Aber wenn man einen Single Room gebucht hat, ist es ganz erträglich. Das Rollmaterial gehörte den Ungarischen Staatsbahnen. Es war bestimmt besseres Rollmaterial aber in den Details konnte man eben doch erkennen, dass in Ungarn nicht so viel Geld zur Verfügung steht. Aber es reichte durchaus für eine komfortable Reise. Am Morgen waren wir bereits in Wien, und ich konnte Ungarn aus dem Zug kennen lernen. Riesige Weiten mit noch grösseren Ackerflächen. Dazwischen mal ein kleines Dörflein mit zumeist renovierungsbedürftigen Heuser und Schotterpisten. Nach einem „Frühstück“ im Zug über dessen Qualität ich mich hier nun nicht äussern möchte, fuhren wir in Budapest ein. Die Stadt ist sehr gegensätzlich. Verkommene Plattenbauten aus der Zeit des Komunissmus stehen neben hochmodernen Bauten. Und da lernt man die Schweiz wieder schätzen.
Die Taxifahrt dauert nicht sehr lange, und ich komme im Grand Hotel an. Sofort wurde der Koffer übernommen und ich wurde an die Reception begleitet. Die super Bedienung macht die ganze Sache allerdings nicht schneller. Ich brauchte noch nie so lange bis ich ein Zimmer bezogen hatte. Aber speziell ist es schon, wenn sich drei Leute nur darum kümmern, dass man das Zimmer bekommt. Angesprochen wird man da mit „Sir.“ Das Hotel generell war wirklich die fünf Sterne wert. Es besteht aus mehreren, top modern renovierten Altbauten. Alle sind miteinander verbunden, es wurde sogar eine gedeckte Brücke über eine Seitenstrasse gebaut. Das Essen war hervorragend und wohl grösstenteils Hausgemacht. Einigen schnick schnack werde ich aber wohl nie verstehen. Zum Beispiel, für was man im Badezimmer ein Telefon braucht.
Doch nun ging es auf zu der Konforenz. Organisiert wurde die ApacheCon dieses Jahr von der Linux Foundation. Das klingt ziemlich lustig, ist aber typisch für die Apache Software Foundation. Man lagert alles aus was man auslagern kann. Bald traf ich auch schon die ersten bekannten Gesichter. Man hat endlich mal Zeit zum diskutieren. Die Diskussionen beschränken sich da nicht nur auf Apache OpenOffice bleiben aber in der Regel sehr software bezogen. Da an der ApacheCon fast alles Programmierer sind, wird auch wirklich gefachsimpelt. Details dazu erspare ich Euch jetzt. Ich konnte auch einige neue Kontakte knüpfen, mal sehen, was daraus wird.
Selbst wenn Apache OpenOffice ein bischen ein Exot unter den Apache Projekte ist, gibt es manchmal doch Überschneidungen. So habe ich mit zwei anderen Apachen ein Konzept für einen Test entwickelt der mit dessen Hilfe viele Dokumente verglichen werden können. Damit lassen sich Tests schreiben mit derer Hilfe man Regressions (Rückschritte) in der Dokumentenkonvertierung finden kann. Dieses Tool könnte vor allem bei der Entwicklung von Filtern sehr hilfreich sein.
Neben vielen anderen Gesprächen wurde auch noch das 15 Jährige bestehen der Apache Software Foundation gefeiert. Doch wie immer gehen solche Events viel zu schnell zu Ende, und am Donnerstag Abend trat ich die Heimreise an.
An dieser Stelle möchte ich noch ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren und die Sponsoren der Konforenz aussprechen. Die ApacheCon ist wirklich immer ein Erlebniss.